Raus aus der Punschdunstglocke, Hirsch Fisch im Ohr und Budweis im Visier


1. Tag: Montag, 11. Dezember

Strecke: Wien – Gmünd (A) – Budweis (CZ)

Flucht vor der Ver-Punsch-hüttelung der Wiener-Stadt, der Osten ruft. In der Ferne berührt der ebenfalls allgegenwärtige Vorweihnachts-Wahnsinn nur peripher. Das Ziel ist Berlin, die Annäherung erfolgt auf klein-klein, in Etappen. Das Reisetransportmittel ist das motorisierte Vierrad, das Brompton-Falt-Zweirad fährt für Kurzstreckeneinsätze im Kofferraum mit. Im Autoradio dreht sich das unwiderstehliche Duo «Hirsch Fisch» – «Gestern traf ich einen Dinosaurier, das hat mich sehr überrascht» – draußen breitet sich das Waldviertel aus. Viel Holz, viel Feld, einige Schneereste. Für Nicht-Frohnaturen birgt das Waldviertel in der Wintersaison einige unberechenbare Risiken. Abgesehen davon, kurz nach der Wiener Stadtgrenze stellt das Navigationsgerät unwiderruflich seinen Betrieb ein. Klumpert! Bei Gmünd wird der ehemalige «Eiserne Vorhang» durchschnitten und schon bald kündigt sich Budweis an. Auch in der tschechischen Bierstadt tobt der Vorweihnachtszirkus, aber die Vorfreude auf meine tschechischen Freund_innen Honza und Hanka, kennengelernt am letzten lettischen Zipfel von Cap Kolka, überwiegt. Eine Wildente köchelt bereits im Topf und balkongekühlte Bierspezialitäten warten darauf im Rahmen der Wiedersehensfeierlichkeiten verkostet zu werden. Heute noch eine Nacht im gemachten Bett, ab morgen wird im Zelt geschlafen!