Der Gasmann klingelt, am Rio Pecos und zwischen Marillen und Wein


36. Tag: Dienstag, 18. Juli

Strecke: Bítov – Vranov nad Dyjí – Leśna – Čížov – Lukov – Šatov

Karte

Streckenlänge: 45 km

Der Tag beginnt überraschend, der Gasmann klingelt, wo ich denn sei? Neue Leitungen und so … Eine Telefonkonferenz zur Eierspeis. Mutter macht’s. Danke!
Heute steht eine Schifffahrt am Anfang, von Bítov die Thaya entlang bis zum Stausee bei Vranov nad Dyjí. Viele Windungen, ich fühle mich wie Winnetou, der über den Rio Pecos schaukelt, an den Ufern stehen Kanus. Die Phantasie geht mit mir durch. „Ahoi!“ Die Tschech_innen winken gerne, jedem vorbeitreibenden Ruderboot, jedem Ausflugsschiff, jedem Küstenbewohner. „Ahoi!“ Nach unzähligen Kehren erreichen wir das Ufer von Vranov. Wieder auf’s Rad, das Service hat sich ausgezahlt, die beängstigenden Geräusche sind weg. Vorbei an Fischer- und Ferienhäuser windet sich der Weg hinauf nach Leśna und weiter nach Čížov. Bei Čížov steht noch ein letztes Stück „Vorhang“ – Panzersperren, Stacheldrahtzaun, Beobachtungsturm. Auf der anderen, österreichischen Seite, im finsteren Tal verborgen liegt Hardegg. Es geht durch den Nationalpark Thayatal, ein Stück Natur-Paradies, der Fluss weiß sich die meiste Zeit gut in der Tiefe zu verstecken. Rauf und runter auf erdigen Wegen, die Disziplin „Schieben“ ist teilweise unvermeidlich. Übern Berg wächst der Wein, eine Nicht-Verkostung wäre ein Fauxpas. Ein erfrischendes Bad in der Thaya kühlt den Körper wieder auf Betriebstemperatur. In Šatov weitere „Vorhang“-Reste. Eigentlich wollte ich weiter nach Znojmo, aber der Šatover-Campingplatz ist so verführerisch, das Haus steht eingebettet zwischen Marillenbäumen und Wein – wer will da schon weiter?!