Ein gestörtes Verhältnis, ein Greenway und ein Pilger-Berg


12. Tag: Donnerstag, 25. Juli

Strecke: Kildavnet Castle (Achill Island) – Mallaranny – Newport – Westport – Louisburgh

Streckenlänge: 76 Kilometer

Am angedachten Schlafplatz beim Kildavnet Castle grasen die Schafe. Schafe sind in Irland heilig und dürfen Alles – innerhalb und außerhalb der Zäune. Schafe vor der Burgruine, Schafe am Friedhof, Schafe auf der Straße, … Auch mein Platzerl ganz in der Nähe muss erst vom Mist der Mistviecher befreit werden. Mein Verhältnis zu Schafen ist im Moment etwas gestört!
Die Pattens Bar ist bestens gefüllt, lauter schon etwas angegraute Ladys und eine Hand voll ebensolcher Gentlemen. Grund für diesen Auflauf ist ein Kartenabend wie jeden Mittwoch. Die Liebste fragt: «Der Pub oder das Pub?» Egal, Hauptsache ein Pub!
Im Zelt sitzen und warten bis das Unwetter vergeht. Haushaltsarbeiten vertreiben die Zeit dabei. Die Insel-Rundfahrt wird auf Grund der Wetterlage abgesagt, es geht von der kleinen zurück auf die große Insel. Die Region von Achill Island bis nach Westport ist ein Radler_innen-Hot-Spot, ein idyllischer «Greenway» durch die Botanik ohne Abgase. Regen, Wolken und Sonne liefern sich ein spannendes Match. Die Landschaft hat den rauen Alm-Charakter verloren und wird wieder hügeliger. Menschen und Häuser sind zurückgekehrt und auch die internationalen Besucher_innen. Von Westport bis zum heutigem Nachtlager begleitet mich linker Hand der «heilige Berg» der Insel, der Croagh Patrick. Die nicht einmal 800 Meter hohe Kegelpyramide ist der «Jakobsweg» der Ir_innen. In Louisburgh drängt sich unerwartet eine Bettenstation auf – bremsen, absteigen und Rad-Aus!