Geist versus Körper, Gegenwind und schon wieder der Ambros


  1. Tag: Montag, 19. Juli

Strecke: Pavelhaus/Laafeld – St. Anna am Aigen – St. Martin an der Raab – Mogersdorf – Heiligenkreun im Lafnitztal – Rauchwart im Burgenland

Streckenlänge: 76 km

Die vierte Woche beginnt gemütlich unter den Arkaden des Pavelhauses, auf einer Bierbank, bei Löskaffee vom Gaskocher. Eine Fahrt durch die südoststeirische Landwirtschaft, rechter Hand die slowenische Grenze, Richtung Norden. Es dauert nicht lange, schon lauern die ersten Anstiege. Der Geist ist noch willig, aber die Beine nicht mehr ambitioniert. Labestationen sind selten, dafür gibt es wieder die wunderbare Einrichtung von Selbstbedienungs-Hofläden. Nach St. Anna am Aigen wird das letzte noch fehlende Bundeslang angebrochen, nur der lästige Gegenwind raubt den letzten Rest der Motivation. Bei St. Martin an der Raab kommt es zum Nachbarschaftsgipfel zwischen Slowenien, Ungarn und Österreich. Die Hofläden sind wieder verschwunden und die Jausenstationen noch nicht wieder aufgetaucht. Mr. & Mrs. Googel haben wieder sehr kreative Routenvorschläge, es beginnen holprige Zeiten über Feld- und Waldpfade. Bei jeder Wegkreuzung muss digital nachgefragt werden.
Jetzt hat auch noch die einzige vollwertige Hose den Geist aufgegeben, aufgerissen zur vollen Beinfreiheit und auch der Zipp ist hinüber – Auf Wiedersehen! An der Grenze zu Ungarn wird ein Erinnerungs-, eigentlich ein Abschiedsfoto, für die Serie «Liegen Gelassen» geknipst. Der restliche noch brauchbare Stoff ist inzwischen schwer an der Kippe zu unbrauchbar, das Reisewaschmittel aufgebraucht, aber wem kümmert’s. Und schon wieder dreht sich der Wolferl Ambros im Kopf: «I bin verwahlost, des kann a jeder sehn, i bin verwahrlost, aber i bin frei!»