Quasi Quarantäne, von See zu See und ein lebendiges Dorf


  1. Tag: Samstag, 19. September

Strecke: Węgorzewo – Giżycko – Rydzewo

Streckenlänge: 42 km

Die Tage wiederholen sich, Instant-Kaffee vom Gaskocher am menschenleeren Campingplatz. Einzig ein Arbeiter hat sich der Aufgabe gestellt eine Blechhütte mit frischer Farbe zu versehen. Leiter gibt es keine und um die höheren Lagen zu erreichen wird gestapelt – ein Podest, darauf ein wackeliger Sessel – sehr kriminell! Bis zur Abreise ist nichts passiert …
Auch im Kerngebiet der Masurischen Seenplatte bewegen sich nur wenige Menschen. Herbst? Corona? Auf welcher Farbe die Corona-Ampel auch stehen mag – wurscht! – auf Nord-Polen-Reise gibt es so gut wie keine Kontakte. Quasi Quarantäne.
Ein See folgt dem nächsten. Gefahren wird auf Asphalt, Sandwegen und Kopfsteinpflaster. Bei den Sandwegen ist Gefühl gefragt, sonst vergraben sich die Reifen, ein Geduldspiel. Auch das grobe Kopfsteinpflaster bringt keinen Frohsinn, großteils stammt es aus Zeiten vor dem letzten großen Krieg, als die Masuren noch ein Teil Deutschlands waren. Giżycko ist eines der Zentren zwischen den vielen Seen und es gilt selbiges wie für alle bisherigen Kleinstädte – schnell wieder raus aus der Stadt und rein in’s Land. Die heutige Endstation ist anders: Ein See (Boczne See), ein kleines Nest entlang einer Nebenstraße, ein Campingplatz mit Besucher_innen. Darüber hinaus vier geöffnete Gaststätten, eine davon mit Live-Musik unter freien Himmel. Nix mehr Isolation, trotzdem bleibt alles im „Grünen Bereich“!