Wieder in Wien, Jour Fixe am Rochusmarkt und Zusammenfassung


Samstag 24. Dezember

Strecke: Dresden – Wien Erdberg (Bus) – Rochusmarkt

Irgendjemand verzögert die Zeit, es wird und wird nicht Mitternacht. Noch einmal durch Dresden, von der Neustadt über die Augustusbrücke durch die Altstadt bis zum Bahnhof. Der Weihnachtsmarkt-Zauber schläft schon, nur die besoffenen Weihnachtmänner sind noch unterwegs. Der Bus ist pünktlich und bummvoll. Geschlafen wird wenig. Das Brompton fährt im Kofferraum mit. Es ist an der Zeit ein Loblied anzustimmen: Mit allen Verkehrsmitteln transportierbar, ob Flugzeug, Bahn oder Bus. Ohne Aufpreis! Und während sich so manche(r) um 6.30 Uhr im dunklen Erdberg (Zielbusbahnhof) fürchtet, sitzt der Bromptonista – klipp-klapp – schon am Rochusmarkt bei einer Melange. Später kommt die Liebste, noch etwas später die Marktbande. Come together am Rochusmarkt, jetzt ein Glaserl aufs Christkind. Schön wieder da zu sein.

Zusammenfassung:
15 Reisetage. 1 Flug (Wien – Berlin). 6 verschiedene Bettenstationen. 8 Mal die Elbe gequert. 1 Busfahrt (Dresden – Wien). Radkilometer: Berliner Mauer-Radweg: 160 km. Elbe-Radweg: 280 km. Extratouren: 79 km. Gesamt: 519 km

ps: Die nächste „Vorhang-Auf“-Extratour startet Ende Jänner unter dem Vorsatz: „Fasten am Eisernen-Vorhang“

Mitteilungsbedürftiger Bettvermieter, ein Platz an der Sonne und die Weihnachtshölle Dresden


Freitag 23. Dezember

Karte

Strecke: Riesa – Meißen – Sächsische Weinstraße – Radebeul – Dresden

Streckenlänge: 52 Radkilometer      Fahrzeit: 3 h 20 min

Der Bettvermieter ist sehr mitteilungsbedürftig – Geld und Fußball, Stahlwerk Riesa, unverschweißte Rohre, … – alles sehr interessant – aber das Bett ruft.
Der letzte Tag beginnt reserviert, der Himmel hat eine dicke Wolkendecke aufgezogen. Verwöhnt von den letzten Tagen fällt das Motivationsbarometer. Nach den ersten krampfigen Kilometern, rechtzeitig mit Beginn der Sächsischen Weinstraße, reißt es auf, Sonnenbegleitung bis zur Endstation. Ab sofort passt auch die Infrastruktur. Weinschenken am Wegesrand laden zum Verweilen ein. Die Strecke ist berechenbar, der Gusto vorhanden, der Gaumen willig! Die „Elbthalschmiede“ direkt am Radweg wartet auf mit einem Platz an der Sonne. Eine Terrasse im Freien, eine Decke, vor mir die Elbe, im Rücken Meißen und die Albrechtsburg, in der Hand ein Glaserl Goldriesling. Fast vollkommenes Glück! Beschwingt radelt es sich nach Meißen. Jetzt geht alles Schlag auf Schlag, Coswig, Radebeul (hier lebte und starb Karl May) und in der Ferne zeichnet sich schon die historische Silhouette von Dresden ab. Zieleinlauf bei Sonnenuntergang. Kurze Freude, doch die größte Hürde kommt erst: Es fehlen noch volle acht Stunden bis zur Bus-Abfahrt. Zusätzlich ist Dresden zur Zeit ein einziger Weihnachtsmarkt, vom Bahnhof weg durch die ganze Altstadt, einzig die Augustusbrücke ist noch glühweinfreie Zone. Aber kaum ist die Elbe überwunden geht der Zauber weiter bis tief in die Neustadt. Dem nicht genug bevölkert eine Heerschaft von Weihnachtsmännern die Szene. Noch immer vier Stunden!