Der/Das Liebling-Pub, ein Letztes und eine Zusammenfassung


17. Tag: Dienstag, 30. Juli

Strecke: Dublin – Wien (Flug)

Zurück in die Rumpelkammer, morgen beginnt der Tag noch «earlyer» als bisher. Wien wartet und das Irland/Nordirland-Abenteuer ist Geschichte. Aber zuvor noch ein Abstecher in mein Lieblings-Pub «The Auld Trinangle» an der Dorset Lower Ecke Gardiner Upper, eine letztes zum Abschied – In diesem Sinne: «Don’t Rush Take You Guinness Time – Cheers!»

Nachschlag 1:
Der oder das Pub? Beides geht, beides richtig!

Nachschlag 2:
Rauchen gefährdet nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Geldbörse. Rauchen in Irland ist empfindlich teuer. Ein Packerl Tabak kostet satte 17,50 Euro (Wiener Vergleichspreis 6,- Euro).

Nachschlag 3:
Sehr rücksichtsvoll sind die irischen Autofahrer_innen, DANKE!

Nachschlag 4:
Das Abflugsdrama wird ausgespart, darum gleich zur …

Zusammenfassung:
Reisetage: 17
Radtage: 11
Verlauf: Dublin/Airport (Start) – Belfast – Nordküste (Coastal Route) – Derry – Westküste (Wild Atlantik Way) – Galway – Dublin (Ziel)
Kilometer gesamt: 1256
Radkilometer: 787
Zeltnächte: 9
B&B-Nächte: 7

DANK an:
Dominik Mandl (COOPERATIVE FAHRRAD) www.fahrrad.co.at
Mirjam & Robert (TREKSPORT) www.treksport.com
Elisabeth «Lili» Hundstorfer (LILI RECORDS)
Straßenzeitung AUGUSTIN https://augustin.or.at
&
allen BOLG-LESER_INNEN
&
der LIEBSTEN!

… bis demnächst
MaRIO

Quer durch die Stadt, eine Wall of Fame und der Griff ins Dekolleté


16. Tag: Montag, 29. Juli

Strecke: Dublin

Im Imbiss unter der Schlafkammer herrscht geschäftiges Treiben bis spät in die Nacht. Trotzdem, wunderbar geschlafen in meiner Rumpelkammer in der Belvidere Road.
In der Früh geht es von Norden nach Süden einmal quer durch die Stadt. Übersetzt auf Wien, einmal «Kagran – Perchtholdsdorf» tour-retour. In Goatstown wartet eine Transport-Verpackung für mein Brompton-Faltrad. Mit einem großen «Karton-Rucksack» am Rücken führt der Weg zurück in Richtung Stadt.
Das Zentrum von Dublin trennt der Liffey River. Die Innenstadt wirkt wie ein einziger, großer Pub. Viele bunte Holzläden verleiten zum Bierkonsum unterbrochen von Backsteinbauten. Noch einmal eintauchen in die Höhle des Löwen: In Temple Bar dem Vergnügungsviertel der Stadt gibt es Live-Musik schon zum Mittagstisch. Es gibt ein Irish Rock’n’Roll Museum und eine Wall of Fame der irischen Rock-Elite. In den Straßen von Dublin hat auch der kleine Bono (Vox/U2/Sunday Bloody Sunday) den Rock’n’Roll gelernt, bevor er Weltstar wurde und sich zum Jesus der Rockmusik hochspielte. Anderen Kolleg_innen aus Dublin ist der Rock’n’Roll-Lifestyle nicht so gut bekommen: Phil Lynott (Thin Lizzy/The Boys Are Back in Town) hat es mit den Rauschmitteln übertrieben und starb mit 47 Jahren. Sinéad O’Connor (Nothing Compares 2 U) kämpft immer wieder mit ihren Dämonen im Kopf. Bob Geldof (Boomtown Rats/I Don’t Like Mondays/Live Aid) wurde von der Queen zum Ritter geschlagen, darf den Titel «Sir» aber nicht tragen, da er Staatsbürger der Republik Irland ist. Den wenigsten wird der Name Luke Kelly (1940 – 1994) geläufig sein, der irische Sänger und Banjo-Spieler war Mitbegründer der Irish-Folk-Gruppe The Dubliners, aber jetzt klingelt was?!
Ein weiteres Wahrzeichen ist die Molly Malone Statue, auch bekannt unter «Cockles and Mussels» („Herzmuscheln und Miesmuscheln“), einem bekannten irischen Volkslied und eine inoffizielle Hymne der Stadt. Die Ballade erzählt von einer schönen Dubliner Fischhändlerin, die in ihren jungen Jahren stirbt. Es soll Glück bringen der Dame ins Dekolleté zu greifen, die Herren haben sichtlich ihre Freude dabei und die dazugehörigen Damen schießen das Erinnerungsfoto. In der Meath Street in der Nähe des Guinness-Storehouse ist der Trubel dann vorbei, noch ein Erfrischungsgetränk und ab in den Norden der Stadt, dort wartet dann noch ein letztes.

Verloren in der Stadt, belegte Betten und verrücktes Hurling


 

15. Tag: Sonntag, 28. Juli

Strecke: Galway – Dublin (Bus)

Streckenlänge: 208 Kilometer

«Muscheln, Fisch & Pinot Grigio», dinieren wie ein Kaiser!
Mit dem Früh-Bus geht es von West nach Ost einmal quer über die Insel. Dublin am Sonntag um viertel Zehn (09:15) ist noch nicht munter und mein Bett ist noch nicht gemacht. Also die obligatorische Hop-On-Hop-Off-Tour mit dem Brompton durch die Stadt. Alle Klassiker im Schnelldurchlauf. Das unumgängliche Castle, unzählige Bethäuser, die Jameson Destillery (nur von außen!), … und ein Kurzbesuch in der Harry Street bei einem alten Bekannten. Phil Lynott (1949 – 1986, irischer Sänger, Bassist und Gründer der Band Thin Lizzy, hat ein Platzerl auf einem Sockel bekommen. Inzwischen sind alle wach und auf den Beinen, das Zentrum ein einziger Ameisenhaufen. Sonntagsruhezeiten haben sich nicht bis ins katholische Irland durchgerungen, viele Geschäfte bieten auch am Tag des Herren ihr Klumpert an. Nach so vielen Tagen in der Einsamkeit will das Eintauchen in die Stadt nicht gelingen. Wie schon Galway hat auch Dublin sein Festival «Hotter Than July» und mein fix gebuchtes Bett ist bereits belegt. Das Ersatzquartier liegt in einem Außenbezirk, frei von Tourist_innen, dafür überfüllt von Menschen in blau-gelben sowie violett-goldenen Trikots. Grund dafür ist das All-Irland Hurling Semifinale zwischen Wexford und Tipperary. Crazy Hurling! Ein irischer Nationalsport: Zwei Mannschaften zu je 15 Spielern, alle tragen einen Sturzhelm, versuchen einen kleinen Ball mit einem Holzschläger ins gegnerische Tor zu befördern. Da geht es ordentlich zur Sache. Im Pub, wo das Spiel übertragen wird ebenso. Die «Blau-Gelben» (Tipperary) sind alkoholtechnisch schon mehr als übererfrischt und dementsprechend verhaltensauffällig. Tipperary entscheidet in der Nachspielzeit das Match für sich und der Bierkonsum der Sieger kennt keine Grenzen!

PS: am Foto ist die Ordnung im Pub wiederhergestellt