Heimreisemodus, Panoramastraße und ein Temperatursturz


  1. Tag: Montag, 17. Juli 2023

Strecke: Shkodrasee (AL) – Podgorica (MNE) – Nikšić – Foča (BiH)

Streckenlänge: 219 km (gesamt 8.817 km)

Der Heimreisemodus lässt sich nicht mehr anhalten. Raus aus dem Hitzekessel Shkodrasee, rauf auf die Transitroute. Nach einem weiteren Grenzwechsel führt ab Podgoriza die „Panorama Straße 1“ von Süd nach Nord durch ganz Montenegro. Vorbei an der Bierstadt Nikšić, über Hochebenen, vorbei am Pivsko Stausee, an den Rändern des Dumitor Nationalparks entlang, weiter durch die Piva Schlucht bis zum nächsten Grenzbalken in die Republika Srpska. Als Teil von Bosnien und Herzegowina, entstanden in Folge des Bosnienkrieges, wird die Republika Srpska heute hauptsächlich von bosnischen Serb_innen bewohnt.
An der montengrinisch-bosnischen Grenze treffen sich die Flüsse Piva und Tara und vereinigen sich unter dem Namen Drina. Eine schmale Rumpelstraße schlängelt sich entlang der Drina runter ins Tal. Nahe Foča wird das Haus gebaut und das Eintauchen in der Drina sorgt für einen glasklar erfrischenden Temperatursturz um die 25 Grad!

Kara Ben Nemsi, Statussymbole und ein Hitzestau


  1. Tag: Sonntag, 16. Juli 2023

Strecke: Radožda (NMK) – Elbasn (AL) – Tirana – Shkodra

Streckenlänge: 231 km (gesamt 8.598 km)

Die wunderbare Ohrid-Forelle schwimmt noch immer im Baucherl, gemeinsam mit gleichfalls wunderbarem Wein und einem Rakia zum drüberstreuen.
Nach einer neuerlichen Süßwassererfrischung und einem weiteren Grenzübertritt rollen die Räder durchs Land der Skipetaren. Wie einst Kara Ben Nemsi, nur nicht im Kopf, sondern in Echtzeit.
In Albanien wird eine Monoreligion gelebt: Das Automobil! „Lavash, Lavash!“ Alle fünfhundert Meter bietet sich die Möglichkeit, sein Fahrzeug vom Staub zu befreien. Autowaschen ist die Lieblingsfreizeitbeschäftgung der Albaner. Noch immer schlagen die meisten Herzen für einen Mercedes Benz, Albanien ist das Land mit der höchsten Mercedes-Dichte. Aber der Stern hat mit den Jahren an Glanz verloren, konkurrierenden Angeberkarossen wie Audi, BMW oder Porsche, kleben dem Marktführer dicht am Auspuff.
Inzwischen ist die 40 Gradmarke überschritten und selbst ein Bad im Skodrasee kann nicht mehr erfrischen. Ziege, ein traditionell albanisches Gericht verabschiedet, gemeinsam mit zwei norwegischen Motorrad-Reisebekanntschaften, den Abend.

Der Ohridsee im Nebel, unfreiwillige Zeugen und unfreiwillig gemachte Betten


13. Tag: Dienstag, 24. September

Strecke: Ohridsee (ALB) – Struga(MKD) – Kičevo – Gostivar – Skopje

Streckenlänge: 210 km

Kein guter Tag! Die Nacht hat es durchgeregnet, ein nasses Zelt und nasse Füße in der Früh, zusätzlich einen blöden Kopf vom Schnaps und der Ohridsee versinkt im Nebel.
Der Abschied von Albanien fällt «ins Wasser». Den Ohridsee teilt sich Albanien mit Nordmazedonien genauso wie das aktuell schlechte Wetter. Den Ohridsee im Rücken, folgen wir der Hauptstraße Richtung Norden vorerst bis nach Kičevo. Eine Bergbaustadt mit orientalischem Flair und jeder Menge Straßenhunden. Kičevo spendet das heutige Foto zum Blog, ein verblassendes Hauswandbild aus den goldenen, vereinten Jugo(slawien)-Zeiten.
Zum Leidwesen der Liebsten vergeht kein Tag ohne Abenteuer. Kurz vor Gostivar werden wir unfreiwillige Zeugen eines Verkehrsunfalls. Aufgrund eines sowohl waghalsigen, als auch verbotenen Überholmanövers des Fahrzeuges vor uns, kracht ein entgegenkommender PKW in einen LKW. Der Verursacher fährt weiter. Die vier Insassen des betroffenen Kleinwagens, vermutlich ein Totalblechschaden, bleiben alle unverletzt! Die unausgeschmückte Kurzversion: es dauert an die zwei Stunden bis alle Formalitäten geklärt sind. Das tatsächliche Abenteuer wird mündlich überliefert.
Nahe Skopje verspricht der Matka-Canyon einen Campingplatz am Fluss, leider geschlossen. Ein weiterer am nahe gelegenen Tresko See steht kurz vor dem Verfall und das Rundherum verleitet nicht zum Wild-Campen. Letztendlich wird es ein richtiges Bett, in einem richtigen Hotel im Zentrum Skopjes.
Das erste Reparier-Bier gibt es zum Abendessen, vor einer ausgiebigen Dusche und einem gemachten Bett.

Bella Ciao ihr Partisanen, der Auspuff gibt den Geist auf und ein buddhistischer Fernfahrer namens Walter


12. Tag: Montag, 23. September

Strecke: Shelegur Farm – Ersekë – Korçë – Ohridsee

Streckenlänge: 135 km

Wir wachen vor den Kühen auf, das Thermometer auf der 1.020 Meter hochgelegenen Alm zeigt frische 12 Grad.
Eine weitere Berg-Und-Tal-Fahrt. Griechenland begleitet uns heute den ganzen Tag zu unserer Linken. Unterwegs immer wieder Partisanendenkmäler, auch jede Stadt, jede Kleinstadt, jedes Dorf hat ihr eigenes.
Es scheppert unüberhörbar! Die Stör-Geräusche unter unserem «Roten Blitz» lassen sich nicht mehr ignorieren. Das Glück der Tüchtigen führt uns ohne Umwege zu einer Werkstatt. Eine Hebebühne, fünf Männer bewundern den Unterboden des Wagens mit dem fremden Kennzeichen. Der Auspuff hat ein Problem. Eingerissen. Kein Problem. Ein Mann, ein Schweißgerät und «Zack, Zack, Zack», zehn Minuten später ist das Automobil wieder fahrbereit. Einmal zahlen bitte! Die schlampig übersetzte Antwort: «Geht auf’s Haus!» Das geht natürlich gar nicht! Wo der Tourismus noch nicht angekommen ist, ist die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der Menschen nicht zu überbieten.
Ersekë ist mit seinen 900 Metern über dem Meer die höchstgelegene Stadt Albaniens, ein altes Steindorf ganz in der Nähe der ideale Platz für eine Mittagspause. Riesige Industrieruinen begleiten die Einfahrt in die Bierstadt Korça, eine architektonisch zerrissene Stadt. Moderne Bau-Verirrungen, eine breite Fußgängerpromenade, ein Theatherplatz und ein nicht ins Stadtbild passender Aussichtsturm. Der «Red Tower» ist das Verbrechen eines Deutschen Architekturbüros. Ein schmuck renoviertes Basarviertel mit großteils noch leerstehenden Geschäftslokalen mündet auf einem großzügigen mit Lokalen gesäumten Platz. Korçë trägt den nicht schlüssigen Beinamen «Kleines Paris».
Bis zum Ohridsee ist es jetzt nur noch ein Katzensprung. Ein wunderbarer Zeltplatz direkt am Wasser unweit der nordmazedonischen Grenze ist die heutige Endstation. Im angeschlossenen Wirtshaus sitzt der inzwischen pensionierte, buddhistische Fernfahrer Walter. Walter war mit seinem LKW bereits in den frühen 80er-Jahren, noch zu Hoxhas-Zeiten in Albanien unterwegs. Seine Liebe zu Land und Leuten hat bis heute gehalten.

Ein blaues Wunder, schon wieder ein UNESCO-Erbe und schlafen gehen mit den Kühen


11. Tag: Sonntag, 22. September

Strecke: Ksamil – Syri y Kaltër – Gjirokastër – Leskovic – Shelegur Farm

Streckenlänge: 179 km

In der letzten Nacht hat in Albanien heftig die Erde gebebt, mitbekommen haben wir nichts davon.
Das Zelt am Dach wird abgegaut, dem Meer der Rücken gekehrt. Der Straße führt nach Osten zurück in die Berge. Am Weg liegt Syri y Kaltër, das Naturphänomen des «Blauen Auges», aus einer unterirdischen Quelle im Fluss sprudeln pro Sekunde sechs Kubikmeter klares Wasser schimmernd in den Farben Grün, Blau, Gelb. Rund ums Wasserloch stehen Hundertschaften von Besucher_innen in verrenkten «Selfie-Posen».
Jeden Tag ein neues UNESCO-Erbe, heute ist es Gjirokastër. Auf einem Berg gelegen, unter sich eine breite Tiefebene, ist die «Stadt aus Stein» eine der best erhaltendsten osmanischen Städte Südosteuropas. Im neuen Stadtteil wohnen die Menschen, im Bazar und in der Altstadt streunen die Tourist_innen. Gjirokastër ist auch die Geburtsstadt von Enver Hoxha, Gründer der Kommunistischen Partei Albaniens nach dem Zweiten Weltkrieg und totalitäres Staatsoberhaupt bis zu seinem Abgang 1985. Noch ein Detail am Rande, kurz vor Gjirokastër biegt eine Straße Richtung des Dorfes Lazarat. Hier verschanzt sich die albanische Mafia und baut hinter hohem Gemäuer illegale Rauchwaren an. 2014 ließ der Ministerpräsident das Dorf stürmen, eine Reisewarnung für das Haschisch-Dorf besteht noch immer.
Die Straßen werden ruhiger und nach der Abzweigung in Richtung Korçë gehören sie uns fast alleine. Ab und zu ein Reiter oder ein, wie immer frisch gewaschener (Lavazh!) Mercedes. Immer öfter begegnen uns zweisprachige Wegweiser und bald ist auch die griechische Grenze in Sichtweite. Wir bleiben in Albanien und zweigen ab, noch höher in die Berge. Eine Farm nahe Leskovic wird das heutige Zuhause. Eine große Wiese, ein einziges Zelt, rundherum Weiden. Das einzige Geräusch der Umgebung sind die Kuhglocken. Wir werden fürstlich bewirtet und gehen mit den Kühen schlafen, die Kühe wandern von der Weiden in den Stall, wir in unser Zelt.

Fast ein Ruhetag, ein Zelt am Dach und alte Steine


10. Tag: Samstag, 21. September

Strecke: Himarë – Borsh – Ksamil – Butrint – Ksamil

Streckenlänge: 78 km

Die Liebste sagt «Ruhe muss einkehren», also ein Ruhetag. Ein Ortswechsel steht trotzdem auf dem Programm. Stop-And-Go entlang der albanischen Riviera. Frühstückspause, Erfrischungsgetränkepause, … Abseits der Hauptstraße erstreckt sich der Strand von Borsh über ganze sechs Kilometer. Vorwärts immer, rückwärts nimmer! Um nicht den selben Weg zur Hauptstraße retour zu fahren empfiehlt sich eine Abkürzung. Großer Fehler! Eine der schlimmsten Pisten bisher, die Liebste würde mich am liebsten töten!
Es ist alles gut ausgegangen, in Ksamil bringt ein Zeltplatz mit Kunstrasen am Dach die überfällige Versöhnung. Zwei Kilometer von unserem Dachgeschoß entfernt befindet sich die archäologische Ausgrabungsstätte Butrint, schon wieder ein UNESCO-Weltkulturerbe. Gegründet wurde die Stadt im 4. Jahrhundert vor der Geburt des Herrn und noch heute lassen sich viele alte Steine aus griechischen und römischen Epochen bestaunen: die Akropolis (viele Jahre vor dem Herrn), ein römisches Thermalbad (2. Jhd. n. dem Herrn), das antike Theater (3. Jhd. n. d. Herrn), …
Und weiter? Viele Steine, viel Durst! Das Abendmahl bleibt bescheiden, dafür schmeckt der Rakija umso besser!

Eine Weiße Stadt, Roh-Burg-Schloss-Bauweise und in einem anderen Film


9. Tag: Freitag, 20. September

Strecke: Karpen – Berat – Vlorë – Llogara-Pass – Himarë

Streckenlänge: 232 km

Das Abendmahl wird im Island-Restaurant konsumiert, Nudeln mit Meeresgetier und nach dem Zeltaufbau bei Regen im Scheinwerferlicht gibt es noch ein Birra Tirana für die Nerven.
Fast am Weg an die Albanische Riviera liegt die UNESCO-Weltkulturerbestadt Berat, umgangssprachlich die «Weiße Stadt», das albanische Belgrad. Eine kleine osmanische Altstadt, eine Festung droben am Berg, in der Mitte ein Fluß, die Osum, verstreut einige Moscheen und orthodoxe Kirchen. Ein weiterer Höhepunkt von Unterwegs, ein brökelndes Partisanen-Denkmal. Ansonsten viel Gegend und einige architektonische Bau-Sünden. Am verbreitetsten in Albanien ist die Rohbauweise, im krassen Gegensatz dazu steht die pompöse Burg- oder Schlossbauweise, sehr beliebt bei Restaurants und Resorts aller Art.
Die zurückzulegende Distanz von Meer zu Meer, also von der Adria zum Ionischen Meer, beträgt knappe 200 Kilometer, mit dem Zwischenstopp in Berat ist die Reise ein Tagesausflug. «Ganz in Weiß», am Strand von Vlorë wird gerade der «schönste Tag des Lebens» dokumentarisch festgehalten. Das ist aber schon das einzig positive was es über Vlorë zu berichten gibt. Ein protziges Hotel reiht sich an das nächste und dort wo noch keine Kolosse stehen wird fleißig daran gearbeitet. Ein Strand nach dem anderen, die Strandbars heißen Copacabana oder Sunkiss-Grill, die Hotels Stella oder Koala.
Hinter dem Llogara-Pass befindet sich ein anderes Land, auf den steilen Hängen wachsen Olivenbäume, unten glänzt azurblau das Ionische Meer. Kiesstrand, Strohsonnenschirme, Tavernen, wenige Menschen und ein geeigneter Campingplatz. Ein einziger Tag zwei Welten.

Nix Teth, Meer statt Berge und Abenteuer rund um die Uhr


8. Tag: Donnerstag, 19. September

Strecke: Shkodra See – Richtung Theth – Shkodra – Durrës – Karpen

Streckenlänge: 242 km

Nix Teth, Meer statt Berge und Abenteuer rund um die Uhr

Auf Sieg/Uvac folgt Niederlage/Theth, auch im zweiten Anlauf (der erste vor rund 6 Jahren) wird Theth, der «Star» unter den albanischen Bergdörfern nicht erreicht. Bis 15 Kilometer vor dem Ziel windet sich noch eine Asphaltstraße mit einer, bergabseitig auf der ganzen Strecke demolierten Leitplanke. Spuren mehr oder weniger großer Katastrophen. Die darauffolgende Piste ist gemeingefährlich, irgendwann stecken fünf Fahrzeuge verkeilt im Berg, «links der Berg, rechts die Schlucht» («… und über mir der Himmel so blau, blau, blau!» Der dazupassende Song: «Ich fahre mit dem Auto»/Minisex). Nur anstatt blauem Himmel stecken wir fest in einem Nebelmeer, die Liebste besteht darauf: «Keinen Meter weiter!» Bei nächster Gelegenheit wird umgedreht, ein Kunststück. Albanische Hell-Driver bieten ihre Dienste an um Teth doch noch zu erreichen, die Liebste bleibt hart, «Nein, oder …»!
Also retour. In Shkodra ist alles beim Alten, die Fußgäner_innen gehen wo sie wollen, die Radfahrer_innen fahren wo sie wollen und die Automobile überhaupt! Verkehr im Allgemeinen und Autofahren im Speziellen sind in Albanien eine eigene Geschichte. Erste Grundregel: Vorrangstraßen, Stopp-Schilder, Einbahnen, alles Schall und Rauch. Aus zweispurigen Fahrbahnen werden vierspurige. Kreisverkehre sind Zentren der Anarchie. Das Lieblingsvehikel des Albaners (bewusst nicht gegendert) ist der Schlitten mit dem Stern auf der Kühlerhaube und alle zwei Kilometer steht der Hinweis «Lavazh», Autowäsche.
Die Hauptroute von Shkodar nach Tirana/Durres ist gelassen ausgesprochen, ein Graus! Für Shkodar gilt noch schiarch, aber sexy, nur Durrës fehlt es auch an Sexyness. Die zweitgrößte Stadt ist ein auswegloses Labyrinth. Die Wegweiser sind spärlich verteilt und nur selten stimmig, wieder auf die richtige Spur zu kommen eine Meisterleistung. Die Liebste hat ihr Bergtrauma verarbeitet und lenkt uns Richtung Zielhafen. Das Tageslicht hat sich inzwischen verabschiedet und die vermeintlich «gmahte Wiesn», der Zieleinlauf nach Karpen am Meer wird noch einmal zur Herausforderung für Mensch und Maschine. Sogar der Lebensmittel-Einkauf sorgt für Aufregung, Stromausfall im Mini-Markt. Am «Zahnfleisch» erreichen wir zu finsterer Stunde unsere Bettstation. Albanien, ein allumfassendes Abenteuer!

Kriminelle Piste, Blechlawine und ein Kulturschock am Shkodra See


7. Tag: Mittwoch, 18. September

Strecke: Uvac Canyon – Sjenica (SRB) – Bijelo Polje (MNE) – Lake Shkodra (ALB)

Streckenlänge: 241 km

Zum Frühstücks-Gaskocher-Kaffee das selbe Bild, nur diesmal kommt die Sonne von vorne, über uns kreisen die Weißkopf-Gänsegeier.
Die Rumpelpiste führt zurück nach Sjenica. Die serbische Kleinstadt liegt 1.000 Meter über der Adria, besitzt mehrere Moscheen und die Mehrheit der Einwohner bezeichnet sich als Bosniaken. Der Kaffee verdrängt das Bier als Haupterfrischungsgetränk. Von Sjenica führt eine asphaltierte Berg-Und-Tal-Spur Richtung montenegrinischer Grenze. Einige wenige Ansiedlungen und Aus, irgendwann ist auch der Asphalt weg, übrig bleibt eine Piste. Anfänglich noch akzeptabel, die letzten Kilometer kriminell endet sie vor einem Schranken mit Stopp-Schild, Montenegro in Sichtweite. Nach einer Schreckminute, der Schranken ist unversperrt, steht einem Grenzübertritt nach Montenegro nichts mehr im Wege.

Nachtrag/Beobachtungen zu Serbien:
– Landschaft top, Abfallwirtschaft flop!
– Nicht jeder Wegweiser ist auf die westeuropäische Typografie adaptiert.
– Geraucht wird örtlich unbegrenzt und in allen Lebenslagen.
– Jedem Serben sein Herren-Umhängtascherl.
– Jedes Dorf besitzt einen «Vulcanizer»
– Die Rindsviecher tragen noch stolz ihre Hörner.

Der Rest des Tages ist schnell erzählt. Ab Montenegro gibt es wieder ausreichend Asphalt. In Bijelo Polje gibt es ein zweites Frühstück. Der angepeilte Campingplatz nahe des Nationalparks Biogradska Gora befindet sich im Umbau. Und unweit später staut sich eine Blechlawine. Augen zu und durch nach Albanien! Podgorica, die unattraktivste Haupstadt Europas wird rechts liegen gelassen und an der Grenze zu Albanien feiert ein längst vergessenes Schauspiel sein Comeback: der Grenzstau!
Irgendwann wird der Campingplatz am Shkodra See dann doch erreicht, eine Kleinstadt mit Wohnmobilen aus allen Nationen. Nach der gestrigen einsamen Nacht ein Kulturschock. Zeltaufbau, Essen, Trinken und schnell einschlafen!

ps: aus Sehnsucht noch einmal der Uvac im Bild, diesmal aus der Frühstücksperspektive.