Möwen Gusch, Nebelwelten mit Schaf und einer Industrieruine


2. Tag: Dienstag, 10. 4.

Conwy – Llanrwst – Rhayader – Merthyr Tydfil – Blaenavon

Schon in aller Früh: die Möwen können nicht die Klappe halten! Weiterschlafen abgesagt, darum noch einmal rauf auf die City-Wall. Ganz allein, nur die frechen Möwen sind allgegenwärtig und das Wetter «very british», eine Melange aus Nebel und Nieselregen. Conwy zeigt sich als hemdsärmeliges Museumsstädtchen mit Bahnstation. Fast unmerklich, über die Brücke, vorbei an der Burg und zwei Mal durch die Stadtmauer schlängelt sich die Eisenbahn. Aber jetzt ein «full welsh breakfast»!
Die A470 durchquert Wales von Nord nach Süd und eignet sich hervorragend für unser Speed-Dating mit dem Land. Grüne Wiesen, nackte Bäume, Flusslandschaften, Hügelwelten, Steinbrücken, Burgen, … und Schafherden soweit das Auge reicht. Die Berge bleiben im Nebel versteckt. In Blaenavon ist Endstation, im doppelten Sinn. Die Kohle-Bergwerkstadt (UNESCO-Weltkulturerbe) steht am Abstellgleis, es regiert die Tristesse. Arbeitersiedlungen, menschenleere Straßen, geschlossene Geschäfte, selbst Pubs sind Mangelware. Nieselregen und tiefliegender Nebel verstärken das unwirtliche Bild. Blaenavon ist alles anders als eine Wohlfühlzone, aber auch das vordergründig Abstoßende hat seinen Reiz – jetzt noch auf einen Sprung in die letzte offene Werkskantine …