Der höchste Berg, kein Gipfelglück und zurück ins Tal


6. Tag: Freitag, 5. Juli 2024

Strecke: Sedlo Pass – Žabljak – Premćanski Most – Eko-Oaza-Tara-Camping

Streckenlänge: 61 km (gesamt 1.304 km)

Nach einem alles umspannenden Sternenzelt wagen sich die ersten Sonnenstrahlen über die Gipfel. Der Kaffee ist schon am Kochen, der frühe Vogel fängt den Wurm! Heute wartet Montenegros höchster Berg, der Bobotov Kuk (2.522 m) auf seine Besteigung. Nach einer Klettereinlage gleich zu Beginn eröffnen sich immer wieder neue Fenster mit unglaublichen Bildern: Blumenwiesen, Felsmonster, Gipfelensembles, … Apropos, das Gipfelglück blieb auf Grund von akuten Knieproblemen verwehrt, das Glückserlebnis bleibt!

Von den Bergen zurück ins Tal. Unten angekommen wartet die Tara. Wie auch schon der Dumitor-Nationalpark zieht auch die Tara viele internationale Besucher:innen an. Einige reiten auf ihr in Schlauchbooten, andere rutschen auf dicken, gespannten Seilen über sie drüber.

Abseits von diesem Theater findet sich ein wunderbar unaufgeregter Campingplatz am Fluss.

Die Brücke über die Tara, mitten unter Kühen und ein Mini-Camp am Berg


Eine montenegrinisch/serbische Reise
Freitag, 22. September

Strecke: Dobrilovina – Đurđevića-Tara-Brücke – Pljevlja – Prijepolje – Nova Varoš – Acmačići

Als Morgenritual gibt es Tee und Kaffe vom Camping-Gaskocher noch vor dem Frühstück im Camp. Die Bergwelt rundherum ist wolkenverhangen, die Temperaturen weit entfernt vom Wohlfühl-, gerade noch im Plus-Bereich. Rund um die Tara-Brücke ein kurzes Eintauchen in den Tourismusbereich – sehr beliebt ist das Seilrutschen über den Canyon. Über Pljevlja geht es zurück nach Serbien, ein weiterer Canyon wartet. Nova Varoš gilt als Tor zum Naturschutzgebiet Uvac, eine selten hässliche Kleinstadt. Die Suche nach der Tourismus-Info wird zur Expedition. Wir machen uns selber schlau und durchforsten das Internetz. Nahe den Bergdorf Acmačići stoßen wir auf einen Mini-Campingplatz, in der Nachbarschaft einige wenige Bauernhöfe, Kühe, Hendl und Ziegen. Der Uvac-Fluß liegt unweit entfernt unter uns. Unser Vermieter bietet uns für mogen eine Flusstour an. Ein kurzer Spaziergang bietet einen Vorgeschmack. Unten das Wasser und wir, oben kreisen die Weißkopfadler. Zur Begrüßung, wie sollte es anders sein, gibt es Rakija, zum Abendessen traditionelle Hausmannskost. Alles was die Küche verlässt kommt aus eigener Produktion, alles ganz einfach, alles hervorragend! Die von gestern noch immer nasse Wäsche baumelt zwischen Autospiegel und Viechzaun im Wind am Strick

Familienzusammenführung, die Tara lockt und ein unfreiwilliges Bad


Eine montenegrinische Reise
Donnerstag, 21. September

Strecke: Žabljak – Đurđevića-Tara-Brücke – Dobrilovina – Mojkovac – Dobrilovina

Eine lange Regennacht ist gut überstanden, campen hält frisch. Heute steht nur eine Kurzstrecke auf dem Programm, runter von den Bergen zum Tara-Canyon. Im Rafting-Camp Kapija Kanjona (www.kapijakanjona.com) kommt es zu einer Familienzusammenführung, die Kinder (auch in der Gegend unterwegs) haben uns das Traumplatzerl an der Tara empfohlen. Reisen ist ein Kommen und Gehen, die Jugend zieht weiter Richtung Norden, die Alten bleiben. Im Vorfeld wir noch Wiedersehen und gleichzeitig Abschied gefeiert – landesüblich mit Šljivovica. Eine einsame Straße führt gegen den Strom Richtung Mojkovac, die Tara hält sich meist in der Tiefe verborgen, nur selten gestattet sie einen Blick auf ihren Verlauf. Das Vorhaben einen Frisch-Fisch zu fangen ist noch immer nicht abgehakt. Nächster Versuch. Vom Camp aus führt ein verschlungener Pfad durch den Wald runter zum Fluss. Ein Traumplatzerl gibt Hoffnung. Wobei, die andere Fluss-Seite ist immer die schönere. Gedacht. Getan. Hose aufgekrempelt und rüber. Wasser ist das beste Vergrößerungsglas, seicht ist nur der Blick, schon steht mir der Fluss bis zur Brust. Eiskalt. Flüche verhallen im Flussrauschen. Abbruch.