Aufbauphase, neue Probleme und bulgarische Gastfreundschaft


17. Tag, Sonntag 26. Juni

Strecke: Dragoman – Gaber – Krusa – Vrbaca – Tran

Streckenlänge: 43 km      Fahrzeit: 2 h 55 min

Ich hab mich wieder aufs Rad getraut. Neues Land, neuer Elan. Eine kleine Etappe sollte es werden, um den maroden Körper nicht gleich zu überfordern. Es wurde eine Tour durch die Berge, durch teils verlassene Dörfer, auf geschundenen Wegen. Landschaftlich ein Traum. Und dann waren sie wieder da, die Straßenhunde. Ich hab mir ein Stöckchen besorgt, nicht um es zu werfen … Bei der ersten Attacke, hab ich es stecken lassen und bin um mein Leben geradelt. Ein riesen Viech, so etwas hat keine Angst vor Stöckchen.
Eine weitere, neue, Problematik ist aufgetaucht, die Beschilderung. Nicht immer vorhanden, nicht immer lesbar, und wenn, meist nur in kyrillischer Schrift.
Trotzdem hat mir eine, für mich nicht lesbare Tafel, den Weg zu einem Naturschauspiel gewiesen. Purer Zufall. Parkende Autos im Nirgendwo. Hier ein Pfad. Da ein Experiment. Mein Rad und ich tauschten kurzfristig die tragenden Rollen. Und aus dem Nichts, ein Wasserfall. Dort durfte ich zum ersten Mal bulgarische Gastfreundschaft genießen. Ein flussgekühltes Bier und einen Grillspieß. Danke!
Trotzdem werden Busse und Mitfahrgelegenheiten in den kommenden Tagen eine willkommene Alternative bleiben.

Zum Schluß noch ein Nachtrag. Der Sager des vergangenen Tages, von einem deutschsprachigen serbischen Roma, am Busbahnhof von Pirot (SRB): „Zigeuner und Juden sprechen alle Sprachen.“