Druschba! Zu Besuch bei Genosse Lenin


2. Tag, Samstag 17. September

Strecke: St. Petersburg

St. Petersburg im Schnelldurchlauf. Zu Fuß, den ganzen Tag, von Licht an, bis Licht aus. St. Petersburg ist aufgrund seiner Vielzahl an Prunkbauten UNESCO Weltkulturerbe und es bevölkern fast so viele japanische Tourist_innen wie Locals die Stadt. Der nur 74 km lange Fluss Neva durchquert die Stadt und verzettelt sich in mehreren Kanälen. Die Öffis präsentieren sich wildromantisch, die Metrostationen überdimensional, die Mobiltelefondichte ist bei weitem geringer als zu Hause und für ein Bahnticket (für die morgige Stadtflucht) muss der Reisepass vorgelegt werden. Fürs Rauchen am falschen Platz gibt es eine Ermahnung, dafür glauben die Russ_innen noch an die Ehe in Weiß, Samstag ist Hochzeitstag und die Arm-Reich-Schere sticht ins Auge. Am Nachmittag wird dem Genossen Lenin ein Besuch abgestattet. Den übrigen Touristen ist der ehemalige Revolutionär relativ wurscht, den Einheimischen ebenso. So steht der einstige Held an zwei dezentralen Nebenschauplätzen im Stadtbild herum und harrt der Dinge. Der aktuelle Held der Souvenierstände heißt Vladimir Putin: als Pilot, mit Panzer, mit Bär und immer stark.