Norwegen Baba, klarer Punktesieg für Finnland und auftrocknen im Camping-Resti


4. Tag: Donnerstag, 21. Juni

Strecke: Neiden – Näätämö – Sevettijärvi – irgendwo am Inari-See

Streckenlänge: 98 km

Die Frühtemperaturen erreichen satte 7 Grad und der Instant-Kaffee wärmt die klammen Körper von innen. Die Zeltstadt ist verstaut und wir verlassen fluchtartig das trostlose Neiden. Es fehlen noch 10 Kilometer, dann wird auch Norwegen der Rücken gekehrt und es wartet Finnland. Das Match Finnland gegen Norwegen steht nach wenigen Kilometern 3:0. Das 1:0 fällt kurz nach Grenzübertritt: Vier Rentiere empfangen uns am Wegesrand und ein Heimwerkermarkt sorgt für eine frische Gas-Kartusche – 2:0. Wenig später das 3:0 – ein Supermarkt wo wir die letzten norwegischen Kronen verprassen – Yes! Ein graues Asphaltband mit weißen Begrenzungslinien führt stur und meist schnurgerade durch die sich ständig wiederholende Landschaft: Bäume, Wasser, Bäume, Wasser. Das Problem mit dem Wasser ist nur, es breitet sich nicht nur rechts und links der Straße aus, es kommt auch von oben. Angefangen hat alles mit einem vernachlässigbaren zarten Sprühregen der in Folge immer mehr in Fahrt kommt und in einem ausgeprägtem Landregen gipfelt. Es gibt einen Plus-Punkt für Norwegen, Spielstand am frühen Nachmittag 3:1.
Eine Nachricht an die Liebste/Mutter: «Wir haben schon wieder auf unsere Regenhosen vergessen!» Die vermeintliche Antwort klingt im Ohr: «Depperter Liebster, blöder Bub!»
Auf einem Camping-Platz mit Netzzugang lassen wir uns auftrocknen. Der Tagesausgang bleibt ungewiss und wird morgen nachgereicht.

Unabsichtliche Mitternachtssonne, norwegische Infrastruktur und Asia-Nudeln


3. Tag: Mittwoch, 20. Juni

Strecke: Grense Jakobselv – Hesseng – Neiden

Streckenlänge: 91 km

Unabsichtlich die Mitternachtssonne miterlebt, diesmal unverdeckt und pünktlich. Schlafen mit aufgedrehtem Licht geht gar nicht, auch die zweite Nacht war zach. Und auf einmal war vor der Zelttüre die Hölle los. Unzählige Wohnmobile säumten die Straße, schütteten wild drauflosfotografierende Menschen aus und waren am selbigen Morgen wieder verschwunden.
Der «Eiserne-Vorhang-Kilometer-Null» ist also erreicht, jetzt – MUSS nicht WILL – die gleiche Strecke Richtung Kirkenes wieder retour gefahren werden, es gibt nur die eine einzige Straße. Auf einer Länge von 10 Kilometern ist Norwegen von Russland nur von einem kleinen, knietiefen Fluss getrennt. Illegale Grenzübertritte wären ein Kinderspiel. Neben einer Schotterpiste fadisieren sich zwei Militärposten und freuen sich über jede Abwechslung, auch über Faltradfahrer. Eine übergroße Hinweistafel warnt vor bilateralen Verletzungen wie «Kontaktaufnahme» mit dem Gegenüber. Heute verstecken sich die kahlen Berge hinter Nebelwänden, es hat spürbar abgekühlt, beim Treten wird der heiße Atem sichtbar. Eine kurze Mitfahrgelegenheit drängt sich auf und wird dankbar angenommen. Ab Hesseng wird wieder bromptonisiert, die äußerst unromantische Hauptstraße E6 bringt uns nach Neiden. Die Hoffnungen auf Einkaufsmöglichkeiten und eine Kneipe mit Internetz bleiben unerfüllt. Dörfer in Norwegen haben oftmals nur ein paar Häuser und ein Ortsschild. Die Ortschaft Munkelv besitzt nicht einmal ein Haus, sondern nur eine Tafel. Neiden dagegen hat einen beschaulichen Wasserfall, eine Holzkirche und zwei geschlossene Wirtshäuser, vor einem davon stehen unsere Zelte. Aus Ermangelung an Alternativen gibt es heute Asia-Nudeln.

Fertigkost, das Dorf am Ende der Welt und ein Engel


2. Tag: Dienstag, 19. Juni

Strecke: Kirkenes – Grense-Jakobselv

Streckenlänge: 60 km

Mit kochen war nix, weil erstens Regen und zweitens kein Gas. Dafür gönnten wir uns in Kirkenes zwei Erfrischungsgetränke zu norwegischen Preisen: 2 Bier = 18 Euro! Eine Stunde zu spät, also um Eins in der Nacht/Früh zeigte sich dann doch noch die Mitternachtssonne. Unsere Schlafstadt steht am See nahe dem Zentrum von Kirkenes, rund um uns jede Menge Federvieh, das bei so viel Licht genauso wenig schlafen kann und dabei dauernd den Schnabel offen hat.
Neuer Tag, neues Glück. Einkaufen vor dem Frühstück, eine Gaskartusche wechselt den Besitzer. Die heutige Etappe ist quasi die Aufwärmrunde zur Tour. Bis zum Kilometer Null in Grense-Jakobselv sind es sehr hügelige 60 Kilometer. Kurz nach Kirkenes verschwinden die Autos und es bleibt ein leeres Asphaltband vorbei an Seen, Fjorden, Buschwäldern und kargen Bergen. Immer wieder verstecken sich übriggebliebene Schneereste in den Schattenplatzerln. Nahe der russischen Grenze an einem See wird das Kochgeschirr ausgepackt. Das schmucke Restaurant hat noch geschlossen, die Terrasse wird daraufhin besetzt. Die Liebste, also meine Liebste/Konstis Mutter, hat es sehr gut gemeint mit uns, ein riesen Sack an Fertiggerichten erschwert das Reisegepäck. Es gibt Nudeln mit Käsesauce, das Nudelwasser spendet der See.
Grense-Jakobselv liegt am Ende einer «Sackgasse»: rechts breitet sich Russland aus und links und dahinter macht sich die Barentssee breit, ein Dorf am Ende der Welt. Apropos Dorf, eines ohne Gastwirtschaft, ohne Einkaufsmöglichkeit, ohne Alles, außer Möwen und Gelsen und einer traumhaften Kulisse. Die Zelte stehen erhöht auf einem Hügel, das Meer im Blick, die Wellen im Ohr! Das schönste zum Schluss, ein norwegischer Engel versorgt uns mit Erfrischungsgetränken! Jetzt fehlt nur noch das offizielle «Tourstart-Team-Foto» mit allen Hauptdarstellern: Fahrer, Rad, Haus.

Drinks for free, das Elend Anreisetag und endlich Kirkenes


1. Tag: Montag, 18. Juni

Strecke: Wien – Oslo – Kirkenes (Flug)

Drinks for free, das Elend Anreisetag und endlich Kirkenes

Die Tragödie Anreisetag ist in vollem Gange. Obwohl, begonnen hat alles sehr gediegen. Mein jugendlicher Reisebegleiter «Konsti-Monsti» (eine intimere Vorstellung folgt in den nächsten Tagen) besitzt den richtigen Zugangscode zur «Sky-Lounge» – Whiskey, Sprudel, Trallala! – da war die Welt noch in Ordnung. Die weiteren Stationen: Flugvogel – Oslo – Räder neu einchecken – noch einmal die Sicherheitsprozedur – freche Norweger – Warten – weiter warten – Verzweiflung – Flugvogel und endlich nach weiteren langen zwei Flugstunden zeichnet sich Kirkenes unter uns ab. Inzwischen ist der Tag auch fast schon wieder zu Ende, allerdings bei Festbeleuchtung: In Norwegen geht um diese Jahreszeit die Sonne nicht unter. Also, wir haben 21 Uhr, es ist taghell, einziger Schönheitsfehler, eine dicke Wolkenschicht verdeckt den rot-orangen Scheinwerfer. Schlimmer noch, es regnet! Für uns geht’s jetzt erst richtig los: Räder zusammenfalten, Gas zum Kochen besorgen, Zeltplatz finden, aufbauen, kochen, essen … und Baba!

Nur noch 7 Mal schlafen


Montag, 11. Juni

Die Räder sind getuned (Danke Dominik/Cooperative Fahrrad!), die Camping-Ausrüstung aufgestellt, um Kochgerätschaften erweitert und auch die neue Regenhaut sitzt perfekt (Danke Mirjam & Robert/Treksport!) Darüber hinaus hat Freund Dieter seine Angelausrüstung zur Verfügung gestellt – Danke sehr vielmals! Bis dato hatte ich noch keinen Fisch an der Leine und die freche Verwandtschaft hat gespottet: «Dann kauf dir doch einen!» Diesmal muss es klappen, die Alternative heißt: hungern!
Und, ich habe einen jungen Reisebegleiter, mein «Buam» Konstantin, Rufname «Konsti-Monsti».
Ab kommenden Montag geht es über Oslo nach Kirkenes und von dort an den letzten norwegischen Zipfel, unseren offiziellen Startpunkt direkt an der russischen Grenze an der Barentssee. Die Strecke von St. Petersburg bis zum Schwarzen Meer immer entlang des ehemaligen «Eisernen Vorhangs» (EuroVelo 13) ist bereits abgeradelt, jetzt fehlen nur noch die letzten 2.000 Kilometer von Grense Jakobselv/Barentssee (NOR), durch ganz Finnland bis St. Petersburg (RUS). Nur noch 7 Mal schlafen, dann lassen wir die Räder rollen!

Aufsteigen und mitradeln, begleitend zur Reise gibt es – so das Internetz will – einen täglichen Blog.

Alles Liebe
Mario

Vorwärts Berlin, Wiedersehen mit Freund Ernst und ein erstes Erfrischungsgetränk in der Lieblingskneipe


5. Tag: Freitag, 15. Dezember

Strecke: Neustadt/Harz – Berlin

Letzte Nacht hat es nicht geregnet, es hat geschneit. Aber inzwischen macht sich Routine breit, es war eine wunderbar kuschelige Zelt-Nacht.
Harz baba, auf nach Berlin! Fahr’n, fahr’n, fahr’n auf der Autobahn im entspannten Einheits-km/h-Bereich macht irgendwie traurig, schön traurig. Hirsch Fisch haben den perfekten Soundtrack dazu: «I geh obi an di Donau, bind ma an Stan uman Hols, hupf ins koite Wossa, im Winta is koit!» Irgendwann ist es mit dem melancholischen Dahingleiten vorbei. Der viele Verkehr, die endlosen Baustellen und 100 Kilometer vorm Ziel ist ganz Schluss mit Lustig! Ein Unfall direkt vor meiner Schnauze. Zum Glück nur kaputtes Blech. Rund um Berlin wird eifrig gebaut, im Schritttempo nähert sich die Stadtgrenze. Geschafft, die Einfahrt ist wie nach Hause kommen, Köpenik, Treptow, Friedrichshain, Prenzlauer Berg. Auf der Greifswalder Straße grüßt Freund Ernst (Thälmann) den sozialistischen Gruß, ich grüße freudig zurück. Die Liebste ist bereits angekommen. Unser Bett steht für die nächsten Tage in Prenzlauer Berg, dort wo sich keine Tourist_innen hinverirren. In meinem Lieblings-Tschocherl, pardon, meiner Lieblings-Raucher-Kneipe gibt es zur Belohnung ein Berliner Pilsner. Der Mützenträger am Nachbartisch hält seinem Gegenüber einen Muschi-Vortrag, Einzelheiten würden zu weit führen. Zeit zu gehen, unsere Berliner Freund_innen warten!

Eine nasskalte Nacht, die Dörfer-Tour und klopf auf Holz!


4. Tag: Donnerstag, 14. Dezember

Strecke: Neustadt/Harz – Teistungen – Böseckendorf – Duderstadt – Ecklingerode – Brehme – Neustadt/Harz

Die ganze Nacht trommelt der Regen auf die Zelthaut, in der Früh wird der Regen zu Schnee. Das Zelt ist waschelnass – außen – im Inneren regiert die trockene Kälte. Der Gaskocher wird im Beifahrer-Fußraum des ebenfalls gut gekühlten Kleinwagens angeworfen – Kaffee only – Hauptsache was Warmes. Beim Frühstück im gut aufgeheizten Campingplatz-Imbiss erzählt die Wirtin die Vertreibungsgeschichte ihrer Familie. 1947 von Wolin (Polen) nach Deutschland, in Thüringen war Endstation. An ihre Heimat hat sie keine Erinnerung mehr, sie war damals gerade erst geboren. Ihre Geburtsstadt durfte sie erst nach der Wende wiedersehen. An die DDR-Zeiten denkt die rüstige Senior-Chefin ohne Groll: «Es gab auch viel Gutes, nur heute im wiedervereinigten Land sind wir Ostler Deutsche zweiter Klasse.»
Heute wird ein Reise-Stopp-Tag eingelegt und die nähere Umgebung abgefahren. Entlang des «Grünen Bandes», die Dörfer-Tour: Böseckendorf, wo am 2. Oktober 1961 knapp die Hälfte der Dorfeinwohner in den Westen geflohen sind. Teistungen und sein Grenzlandmuseum. Eklingerode. Brehme, von wo aus Siegfried Rothensee (siehe gestrigen Blog-Eintrag) im weißen Hemd durchs Moor die Seiten gewechselt hat. Viele Hügel, viele Felder, viel Landschaft. In den Dörfern gibt es maximal einen Bäcker, aber keine Gaststuben für Fest- und/oder Flüssignahrung. Eine Skurrilität am Rande: Eine Ortschaft mit nix und zwei Friseuren! Die letzte Station vor meiner Zeltstadt ist die Kleinstadt Nordhausen. Fachwerkhäuser treffen auf Baustellen und Baulücken, alles sehr zerrissen.
Klopf auf Holz – mit den Fingerknöcheln auf die Tischplatte, eine äußerst sympathische Angewohnheit in ostdeutschen Gaststätten, zur Begrüßung oder Verabschiedung. Und schon wieder ist das Licht aus, was folgt ist die Suche nach Nahrung und der darauffolgende Rückzug in den Schlafsack. Morgen wartet Berlin, die «Haberer_innen» Ronald und Ursula sowie ein frisch gemachtes Bett.

Graue Theorie, Abfahrt Lederhose und eine Republiksflucht


3. Tag: Mittwoch, 13. Dezember

Strecke: Gössitz – Teistungen – Neustadt/Harz

Vorstellung und Wirklichkeit sind nicht miteinander verwandt! Die Realität der letzten Nacht: 18 Uhr, Camping-Wirtshaus sperrt zu. 18.30 Uhr, eingraben in den Schlafsack. 22 Uhr, erstes Mal ausgeschlafen. 02 Uhr, zweites Mal ausgeschlafen. 03 Uhr, raus in die Kälte, pinkeln bei Temperaturen unter Null. 06 Uhr, endgültig wach. Morgentoilette. Die Zähne klappern. 07 Uhr, mit dem Gaskocher Kaffee kochen.
Heute keine Experimente, keine verführerischen Landstraßen, nur kurz durch das zart verschneite Thüringer Vogtland, dann ganz pragmatisch rauf auf die Autobahn. Mit «Hirsch Fisch» kommt die gute Laune zurück – «In da Toschn, drinn is a Foto, do is ana drauf der freindlich locht». Auch die Autobahn-Abfahrt «Lederhose» sorgt für Heiterkeit. In Teistungen bei Duderstadt, direkt an der ehemaligen Deutsch-Deutschen-Grenze, wartet Siegfried Rothensee um von seiner Republiksflucht aus der DDR zu erzählen. Inzwischen sind 53 Jahre vergangen, beim Erzählen kämpft Siegfried Rothensee noch immer mit der Geschichte. Sein Bruder ging für einen gescheiterten Fluchtversuch mehrere Jahre in den Knast. So viel Zeitgeschichte braucht seine Zeit, die Sonne hat sich längst verabschiedet, Schneeregen begleitet mich zur heutigen Schlafstation. Mein mobiles Haus steht in Neustadt/Harz. Autoscheinwerferlicht hilft beim Aufbau. Es schneit. Jetzt noch eine echte Thüringer Bratwurst und ab in den Schlafsack.

Unter Null, Verzögerung der Zeit und ein Zeltplatz an der Saale


2. Tag: Dienstag, 12. Dezember

Strecke: Budweis (CZ) – Pilzen – Chep – Plauen (D) – Gössitz

Hanka, Honza – danke, baba! Rauf auf die Bundesstraße, der Fuß am Gasregler – Einheits-Wohlfühlig-Geschwindigkeit auf allen Wegen – der Kopf im Himmel. Písek, Pilsen, kurz vor Karlsbad geht es über die Berge. Das Thermometer unterschreitet zum ersten Mal die Null-Grad-Marke und die ursprüngliche Vorfreude auf die kommende, erste Zeltnacht (Training für die Finnland-Rad-Reise im nächsten Jahr) schwindet. Unterdessen tönen die wunderbaren Reisebegleiter «Hirsch Fisch» noch immer aus dem Abspielgerät: «Steig ma unsam Hund aufn Schwaf, schreit der Hou Hou!» Jetzt wäre das depperte Navi eine große Hilfe, ist aber nicht. Die gedachte Ankunftszeit am Campingplatz von Gössitz an der Saale verschiebt sich immer weiter nach hinten, die verlorene Zeit bleibt auf nicht unromantischen Nebenstraßen liegen. Kurz vor Licht-Aus ist das Ziel dann doch erreicht, das Zelt aufgebaut, ein Erfrischungsgetränk in Arbeit. Die aufgereihten Wohnwägen sind alle unbewohnt und auch im offenen Gasthaus bin ich der einzige Gast. Aus dem Radio dröhnt eine bereits zart betrunkene «Oh du fröhliche …» Live-Gesangs-Übertragung von irgendeinem Weihnachtsmarkt. Gnade! Sperrstunde 18 Uhr. Was macht man zur frühen Stunde bis zum Schlafen gehen, ohne Licht, ohne Heizung, ohne Unterhaltung? Morgen bin ich gescheiter.

Raus aus der Punschdunstglocke, Hirsch Fisch im Ohr und Budweis im Visier


1. Tag: Montag, 11. Dezember

Strecke: Wien – Gmünd (A) – Budweis (CZ)

Flucht vor der Ver-Punsch-hüttelung der Wiener-Stadt, der Osten ruft. In der Ferne berührt der ebenfalls allgegenwärtige Vorweihnachts-Wahnsinn nur peripher. Das Ziel ist Berlin, die Annäherung erfolgt auf klein-klein, in Etappen. Das Reisetransportmittel ist das motorisierte Vierrad, das Brompton-Falt-Zweirad fährt für Kurzstreckeneinsätze im Kofferraum mit. Im Autoradio dreht sich das unwiderstehliche Duo «Hirsch Fisch» – «Gestern traf ich einen Dinosaurier, das hat mich sehr überrascht» – draußen breitet sich das Waldviertel aus. Viel Holz, viel Feld, einige Schneereste. Für Nicht-Frohnaturen birgt das Waldviertel in der Wintersaison einige unberechenbare Risiken. Abgesehen davon, kurz nach der Wiener Stadtgrenze stellt das Navigationsgerät unwiderruflich seinen Betrieb ein. Klumpert! Bei Gmünd wird der ehemalige «Eiserne Vorhang» durchschnitten und schon bald kündigt sich Budweis an. Auch in der tschechischen Bierstadt tobt der Vorweihnachtszirkus, aber die Vorfreude auf meine tschechischen Freund_innen Honza und Hanka, kennengelernt am letzten lettischen Zipfel von Cap Kolka, überwiegt. Eine Wildente köchelt bereits im Topf und balkongekühlte Bierspezialitäten warten darauf im Rahmen der Wiedersehensfeierlichkeiten verkostet zu werden. Heute noch eine Nacht im gemachten Bett, ab morgen wird im Zelt geschlafen!