Bizarre Aussichten, eine grenzwärtige Wanderung und Danke Rumänien!


  1. Tag: Mittwoch, 14. Juli

Strecke: Zell am See – Fusch – Kaiser-Franz-Josefs-Höhe – Pasterze – Heiligenblut – Lienz

Streckenlänge: 105 km (17 Radkilometer)

Das mit der Kulinarik will nicht klappen, Meterware statt Schmankerl. Auch sonst wird die Decke des Schweigens über Zell ausgebreitet, besser so. Auch der viel propagierte Großglocknerbus mag am Mittwoch nicht ausrücken, zu wenige Passagiere. Ein weher Blick zurück nach Vorarlberg, wo die Busse, ob Mitfahrer_innen oder nicht, im Stundentakt verkehren.
Kaffe solo, auf ein Frühstück wird verzichtet. Rad und Fahrer bewegen sich in Richtung Großglockner-Straße, anfänglich gemächlich, aber bald wird es sportlich. Um die Großglockner Region rittern drei Bundeländer: Salzburg, Tirol und Kärnten. Ab der Mautstation ist an Treten nicht mehr zu denken, es muss die Hochalpenstraße werden, andere Optionen gibt es keine. Also eine Mitfahrgelegenheit. Die eigenen Landsleute gewähren keine, andere Menschen sehen das lockerer, zum Beispiel ein rumänisches Paar aus Timișoara. Ein vollgestopfter Volkswagen, trotzdem passen ein Rad und ein Fahrer noch rein! Für Iulia und Johnny keine Frage. Ein gemeinsamer abenteuerlicher Ausflug beginnt: Viele Stationen, viele eindrucksvolle Ausblicke und eine spektakuläre Wanderung. Von der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe führt ein steiniger Pfad zur Pasterze, dem größten Gletscher des Landes. Der Gletscher lässt sich beim Schmelzen zusehen. Immer am Rand des Gletschersees entlang, überqueren löchrige Schuhe von oben kommende Sturzbäche. Der Großglockner weiß seinen Gipfel gut hinter Nebelwänden zu verstecken, das Wetter immer an der Kippe. Nach einer Stunde Fußmarsch fällt der Groschen, der Nieselregen wird zum Starkregen und das Blickfeld wird undurchsichtig. Eine Strapaze beginnt, der Parkplatz vor Augen sorgt für Euphorie. Ein weiterer Glücksfall, die Beiden haben den selben Weg ins Tal und bringen Rad und Fahrer direkt zum Campingplatz am Rande von Lienz. Auf jede Niederlage folgt ein Triumph! Mulțumesc! Danke sehr vielmals!