Der frühe Vogel, Sauwetter und ein abgerocktes Schmuckstück
5. Tag: Dienstag, 23. September 2025
Strecke: Liptovský Mikuláš – Liptovský Hrádok – Hybe – Východná – Štrba – Poprad – Levoča
Streckenlänge: 89 km (gesamt 475 km)
Der frühe Vogel fängt den Wurm! Haus, Bett und Küche sind schon gefaltet und im Gebäck verstaut. Auch der gestrige Tag ist bereits wieder verdaut. Abfahrt 8:45 Uhr. Der heutige Tag wird voraussichtlich ein langer …
Die ersten 20 Kilometer rollen wie Butter, ab Hybe verschwinden auch die meisten anderen Verkehrsteilnehmer, ab jetzt regiert der Bobo-Porsche! Die Aussicht ist bescheiden, die umliegende Bergwelt versteckt sich hinter dichten Nebelwolken. Die Straßenhoheit wird getrübt durch einsetzenden Regen. Aus Tröpferl werden Tropfen, wenige Ortschaften weiter sind Rad und Fahrer waschelnass. Es ergibt sich eine Kurzstrecke von einer Station mit der Bahn. Am Bahnsteig bitten Schwammerlsammler um eine Zigarette und revanchieren sich mit einem Vodka. Na zdravie!
Poprad im Regen, eine Stadt am Fuße der Hohen Tatra, kann wetterbedingt nicht gewinnen. Eine gute Tat wird als einzige Erinnerung übrigbleiben. Ein kleiner Bub verzweifelt an seinem nicht mehr fahrbereiten Rad. Eine spontane Erste-Hilfe-Leistung löst das Problem.
Der Regen hat sich manifestiert, die Stimmung ist abgesoffen. Ein bummvoller Bus transportiert Mensch und Maschine die letzten Kilometer bis zur Bettenstation.
In Levoča wartet heute ein gemachtes Bett. Haus, Bett und Gepäck müssen auftrocknen. Kaum angekommen hat es ausgeregnet, die gewonnene Zeit wird mit einem Stadtrundgang veredelt. Levoča wurde wegen seines gut erhaltenen Stadtzentrums zum Weltkulturerbe erklärt. Dem außergewöhnliche Hauptplatz mit seinen vielen Kulturdenkmälern kann selbst das mieselsüchtige Wetter nichts anhaben. Aber auch sonst ist Levoča anders, die Stadt mit der großen Mauer rundherum vereint Eleganz und Zerfall in seiner besten Ausformung. In diesem Sinne – Dobrú noc!