Kleine Mistviecher, eine Alm zu ebener Erde und die ewige Schlafplatzsuche


11. Tag: Mittwoch, 24. Juli

Strecke: Benwee Head – Carrowteige – Bangor – Mallaranny – Kildavnet Castle (Achill Island)

Streckenlänge: 84 Kilometer

Am Schlafplatz wartet eine Legion von Schaf-Mücken auf ihr einziges Opfer. Winzig klein, sehr lästig und beißen tun sie auch!
Am Morgen verschwindet der Benwee Head im dichten Nebel und die «Irish-Breakfast-News» berichten vom neuen britischer Premier Boris Johnson. Eine Plaudertasche ohne klare Line für das (nord)irische Grenzproblem.
Kein Tag für Poeten, die Wetterlage trägt ihren Teil dazu bei. Richtung Süden ist das einzige Ziel, noch fehlt der Plan. Der Rundumblick, es schaut aus wie auf der Alm im November, nur die fehlenden Höhenmeter passen nicht ins Bild. In Bangor findet sich unverabredet ein Radler-Stammtisch zusammen, es wird fachgesimpelt und die Routen verglichen. Nach einem Guinnes ist der Spuk wieder vorüber. Radfahrer_innen sind nicht viele unterwegs, aber wenn, dann nehmen sie die Süd-Nord-Verbindung und nicht umgekehrt. Wer nicht planen will, muss fühlen! Der Wind will partout nicht gegen Süden blasen. Das Stimmungsbarometer ist im fallen, ein harter Arbeitstag! Über die Corraun Halbinsel rollen die Räder in Richtung Achill Island. Der Zeltplatz steht noch nicht fest, der Empfang auf der Insel entspricht nicht meinem Geschmack, zu viele Menschen. Lieber noch ein Stückerl weiter, weiter südlich gibt es ein Castle, wahrscheinlich eine Ruine und hoffentlich auch Ruhe!

ps: das Foto entspricht nicht der realen Wetterlage, ein einziges kurzes Sonnenfenster und schnell den Auslöser gedrückt!