Serbien in Arbeit, unberührte Natur mit vielen Viechern und Save statt Donau


2. Tag: Freitag, 13. September

Strecke: Bezdan – Apatin – Novi Sad – Sremska Mitrovica – Zasavica

Streckenlänge: 230 km

Das flüssige Frühstück, ein Gaskocher-Kaffee wird in voller Montur am Schdrom eingenommen, hohe Baumreihen verstellen die wärmenden Sonnenstrahlen. Das zweite, feste Frühstück, gibt es in Apatin, ebenfalls direkt an der Donau. Eine blecherne Vogel-Skulptur ziert die Strandpromenade, schwerfällig kämpfen sich Lastenschiffe gegen die Strömung. Das für heute angedachte Ziel Valjevo wird wieder nicht erreicht, diesmal liegt es nicht an der verpfuschten Plan(ungs)wirtschaft, diesmal liegt es an den kleinen Landstraßen, allesamt «in Arbeit». Es erweckt den Eindruck, Serbien befindet sich im Umbau. Wenige Kilometer, viel Zeit! Aulandschaften, viele Felder, vorwiegend Mais-Anbau, kleine Ortschaften bis sich irgendwann Novi Sad vor uns aufbaut. Auch die Hauptstadt der Vojvodina hat sich verändert, der Modernität verschrieben, sich der Zeit angepasst. Nur die alten, von der Nato zerbombten Brückenpfeiler erinnern noch an den Nato-Krieg gegen Serbien (1998 – 1999).
Steil geht es durch den Nationalpark Fruška Gora, später führen weitere Baustellen nach Sremska Mitrovica und an die Save. Spätestens jetzt wird klar, Valjevo wird auf morgen verschoben. Im Naturreservat Zasavica wartet ein Campingplatz auf seine einzigen Gäste. Die Zasavica, ein Fluss zwischen Drina und Save umgeben von Sumpfland, Feuchtwiesen, Weiden und Wald. Viele Viecher, schwimmende, fliegende und solche auf vier Beinen freuen sich, diese noch weitgehend unberührte Naturlandschaft ihr Zuhause nennen zu dürfen. Das Abendmahl wird heute nicht an der Donau, sondern an der Save serviert und statt Fischgulasch steht heute Kuttelsuppe am Speiseplan. Laku noć!