Viel Umgebung, eine Sackgasse und das Baltische Meer


9. Tag: Samstag, 21. Juni 2025

Strecke: Rydzewo – Kętrzyn – Górowo Iławeckie – Elbląg – Krynica Morska – Piaski

Streckenlänge: 276 km

Baumalleen führen durch weitgehend unbewohnte Hügelwelten, ab  und zu Rindviecher am Straßenrand, einsame Traktoren ziehen ihre Runden, Strohballen liegen wie helle Tupfen in der grün dominierten Landschaft. Unendliche Weiten … Endlose Landstraßen ohne Unterbrechungen, keine Parkmöglichkeiten, keine Raststationen, kein gar nichts, nur viel Umgebung. Die Jausenbrote müssen in einer der spärlich verstreuten Ortschaften eingenommen werden. Wenige Kilometer nördlich verläuft die Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad.

Ab Elbląg kommt wieder Bewegung auf. Autoschlangen drängen Richtung Krynica Morska. Das Seebad liegt auf der Frischen Nehrung, einer schmalen Landzunge, eingezwickt zwischen Ostsee und Haff (Lagune). Die einzige hinführende Straße ist eine Sackgasse die nördlich, kurz vor der Grenze zum russischen Oblast Kaliningrad endet.

Krynica Morska ist ein großer Rummelplatz mit Vergnügungen aller Art. Eine Ortschaft weiter, in Nowa Karczma, der letzten Ansiedlung am „Ende der Welt“ geht es gelassener zu. Der Campingplatz liegt direkt am Haff, auf der anderen Seite der Straße führt ein sandiger Waldweg zum erklärten Reiseziel. Hinter bewachsenen Dünen breitet sie sich aus – die Ostsee. Am endlosen Sandstrand versuchen Bernstein-Fischer ihr Glück. Mit Netzen stochern sie im Wasser nach dem gelblichen fossilen Harz. Der nördlichste Punkt der Ausfahrt ist erreicht, ab jetzt beginnt die Rückreise, immer dem Baltischen Meer entlang …