Der polnische Popstar, die Masuren und Wetterkapriolen
7. Tag: Donnerstag, 19. Juni 2025
Strecke: Puchły – Białystok – Wierzbiny
Streckenlänge: 159 km
Der größte Popstar Polens ist nach wie vor der Sohn des Zimmermanns und einer Jungfrau. Für den Herrn Jesu werden an Feiertagen Straßen gesperrt, Gastgärten geräumt und die Innenstadt mittels Lautsprecher feierlich fromm beschallt. Die Straßen sind bummvoll und die Menschen tragen blättrige Zweige in Händen. Die Show dauert bis kurz nach Mittag, dann wird alles wieder rückgebaut und Straßencafés und -restaurants schießen wie Schwammerln aus dem Boden. So erlebt in Białystok, Haupt- und einzige Großstadt der nordöstlichsten Region Polens.
Saftige grüne Hügel, viel Holz und noch mehr Wasser, die Woiwodschaft Ermland-Masuren (ehemaliges Ostpreußen) geizt nicht mit ihren Reizen. Die Masurische Seenplatte, ein Geflecht aus teils miteinander verbundenen Seen, Kanälen, Flüssen auf einer Fläche von rund 1.700 Quadratkilometern. Nur die Wetterlage passt nicht in das harmonische Bild: heftige Windböen, unterdurchschnittliche Temperaturen und ein unangekündigter Regenguss.
An einem der unzähligen Gewässer wird das Nachtlager aufgeschlagen. Nach Pizza und Selbstversorgung der letzten Tage gibt es heute wieder einen Ausflug in die polnische Küche: Flaczki (Kuttelsuppe), Karmuszka Mazurska (ähnlich einem Schweinegulasch) und Kartacze Mazurskie (Fleischknödel).