Bärenschleichwege, ein bedrohter Fisch und Süß- statt Salzwasser


  1. Tag: Samstag, 15. Juli 2023

Strecke: Asprovalta – Thessaloniki (GR) – Bitola (NMK) – Ohrid – Struga – Radožda

Streckenlänge: 417 km (gesamt 8.367 km)

Zwei volle Tage Meer und Sand reichen vollkommen aus, das Salzwasser muss dem Süßwasser weichen. Über Thessaloniki geht es Richtung Norden in die makedonischen Berge. Tafeln warnen vor Bären, die hier ihre Schleichwege haben. Es folgt ein weiterer Grenzübertritt in die noch junge Republik Nordmazedonien, gegründet 1991 nach dem Zerfall Jugoslawiens. In Ohrid am gleichnamigen See steigt der Fuß vom Gaspedal. In einem Lokal an der Strandpromenade tobt gerade ein pompöser Kindergeburtstag. Alle rausgeputzt, die noch ganz Kleinen, wie auch die Großen. Der Ohridsee ist der älteste, noch existierende See Europas, Weltkulturerbe und liegt auf 695 Metern über dem Meer. Der Star des Gewässers ist die Ohridforelle, gilt aber wegen der starken Überfischung als bedroht. Inzwischen wird die wohlschmeckende Speiseforelle gezüchtet.
Ein paar Ortschaften weiter findet sich ein Traumplatzerl. Haus und Automobil stehen zwei Mal umfallen entfernt vom kühlen Nass. Wiese statt Sand und süß statt salzig – beides probiert kein Vergleich!

Planänderung, Hitzeschlacht und Lust auf Abwechslung


  1. Tag: Freitag, 14. Juli 2023

Strecke: Kryoneri – Kavala – Asprovalta

Streckenlänge: 218 km (gesamt 7.950 km)

Die ungeplante Einreise nach Griechenland hat die ursprüngliche Rückreiseroute vollständig über den Haufen geworfen. Neuer Plan: Statt über Bulgarien/Serbien, jetzt über Nordmazedonien/Albanien/Montenegro/Serbien.
Es geht durchs Land, zur Linken immer das Meer. Erst flach und karg, später erste Erhebungen. Das Thermometer kratzt an der 40 Grad Marke. Alles pickt, die Hände, das Textil am Körper, der Sand reibt zwischen den Zehen. Noch einmal steht das Haus am Meer, davor ein kilometerlanger Sandstrand, gut belegt, nicht überfüllt. Zikadenschwärme übertönen die sanften Töne aus den Strandbarboxen. Keine Aufregungen, quasi ein Ruhetag, aber zwei Tage Sand und Wasser reichen auch schon wieder und es kitzelt die Lust nach zarter Abwechslung, sprich neuen Aufregungen!

Bademoden, Kilometer fressen und ein neues Meer


  1. Tag: Mittwoch, 12. Juli 2023

Strecke: Amasra – Bolu – Istanbul – Tekirdağ (TR) – Alexandroupolis (GR) – Kryoneri

Streckenlänge: 821 km (gesamt 7.732 km)

Noch vor dem Frühstück, einmal eintauchen im Schwarzen Meer, zum Ersten Mal. Die getragene Bademode ist sehr divers, vom klassischen Bikini bis zum Ganzkörperanzug mit Guckloch, erfrischt sich alles friedlich nebeneinander.
Der letzte Abend und der heutige Morgen tragen zur Versöhnung bei – trotzdem – zu viel zerbrochenes Glas, zu viel Unruhe. Es wartet eine Mammut-Etappe, von Nordost nach Südwest, vom Schwarzen Meer ans Thrakische Meer. Das befürchte Verkehrschaos bleibt aus, wenn ein Stau, dann in die entgegengesetzte Richtung. Selbst der türkisch-griechische Grenzübertritt verläuft absolut reibungsfrei, noch dazu in Bestzeit. In einem griechischen Kaff am Meer finden sich ein Campingplatz, eine Taverne und ein ruhiger Strand. Alles sehr unspektakulär, also genau richtig!