Verloren in der Stadt, belegte Betten und verrücktes Hurling


 

15. Tag: Sonntag, 28. Juli

Strecke: Galway – Dublin (Bus)

Streckenlänge: 208 Kilometer

«Muscheln, Fisch & Pinot Grigio», dinieren wie ein Kaiser!
Mit dem Früh-Bus geht es von West nach Ost einmal quer über die Insel. Dublin am Sonntag um viertel Zehn (09:15) ist noch nicht munter und mein Bett ist noch nicht gemacht. Also die obligatorische Hop-On-Hop-Off-Tour mit dem Brompton durch die Stadt. Alle Klassiker im Schnelldurchlauf. Das unumgängliche Castle, unzählige Bethäuser, die Jameson Destillery (nur von außen!), … und ein Kurzbesuch in der Harry Street bei einem alten Bekannten. Phil Lynott (1949 – 1986, irischer Sänger, Bassist und Gründer der Band Thin Lizzy, hat ein Platzerl auf einem Sockel bekommen. Inzwischen sind alle wach und auf den Beinen, das Zentrum ein einziger Ameisenhaufen. Sonntagsruhezeiten haben sich nicht bis ins katholische Irland durchgerungen, viele Geschäfte bieten auch am Tag des Herren ihr Klumpert an. Nach so vielen Tagen in der Einsamkeit will das Eintauchen in die Stadt nicht gelingen. Wie schon Galway hat auch Dublin sein Festival «Hotter Than July» und mein fix gebuchtes Bett ist bereits belegt. Das Ersatzquartier liegt in einem Außenbezirk, frei von Tourist_innen, dafür überfüllt von Menschen in blau-gelben sowie violett-goldenen Trikots. Grund dafür ist das All-Irland Hurling Semifinale zwischen Wexford und Tipperary. Crazy Hurling! Ein irischer Nationalsport: Zwei Mannschaften zu je 15 Spielern, alle tragen einen Sturzhelm, versuchen einen kleinen Ball mit einem Holzschläger ins gegnerische Tor zu befördern. Da geht es ordentlich zur Sache. Im Pub, wo das Spiel übertragen wird ebenso. Die «Blau-Gelben» (Tipperary) sind alkoholtechnisch schon mehr als übererfrischt und dementsprechend verhaltensauffällig. Tipperary entscheidet in der Nachspielzeit das Match für sich und der Bierkonsum der Sieger kennt keine Grenzen!

PS: am Foto ist die Ordnung im Pub wiederhergestellt