Heimreise, Zusammenfassung und das Zielfoto


11. Tag: Montag, 29. September 2025

Strecke: Lwiw – Wien

Abreisetage haben selten was erbauliches: Über Lwiw haben sich dunkle Regenwolken festgesetzt und der verflixte Busbahnhof befindet sich am Rande der Stadt. Pünktlich ist er, der verflixte Bus, und es beginnt eine mehr als 17 stündige Heimreise. Viel Zeit um den Reisebericht nachzuschreiben, in der Ukraine war der Blog nicht ins Netz zu bekommen … Als Nachreichung gibt es noch das offizielle Zielfoto!

Zusammenfassung:

Reisetage: 11

Länder: Österreich, Slowakei, Ukraine

Gefahrene Kilometer: 856 km (Netto-Kilometerangabe von der Lembergstraße nach Lwiw. Inklusive Bahn/Bus-Strecken, exklusive Stadtrundfahrten.

Übernachtungen: 4 Zeltnächte und 6 Nächte in gemachten Betten.

Vielen Dank für‘s Mitreisen und Mitfiebern! Nach der Reise ist vor der Reise, wo die nächste Ausfahrt hingeht ist bis dato ungewiss …

Alles Liebe & Dank

Mario

Rummelplatz, Zwischenwelt und Geschmacklosigkeiten


10. Tag: Sonntag, 28. September 2025

Strecke: Lwiw

Der Bobo-Porsche hat heute einen wohlverdienten Ruhetag. Der Fahrer macht sich zu Fuß auf, um die Stadt zu entdecken.

Lemberg war einst in der Habsburgermonarchie Hauptstadt des Königreichs Galizien. Der alte Herr, der Kaiser Franzl, ist im Stadtbild noch immer präsent: Von einigen Hauswänden gafft es als Graffito. Eine renommierte Konditorei hat ihn eingerahmt und an die Wand genagelt.

Wie in Wien ist auch die Innenstadt von Lwiw von einer Ringstraße eingekesselt. Der von Krieg und Sowjetzeit größtenteils verschont gebliebene Altstadtkern, mit seinen mannigfaltigen Baustilen, steht auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO. Was der Stadt, außer einer Degradierung zu einem touristischen Rummelplatz, wenig eingebracht hat. Am spannendsten ist die Stadt dort, wo die Innenstadt aufhört und die Vorstadt noch nicht angefangen hat. Die Reich-Und-Schön-Dichte lässt deutlich nach und es breitet sich das ungeschminkte Leben aus. Nicht immer schön anzusehen, aber dafür ehrlich …

Eine Geschmacklosigkeit am Rande: Der vor allem in der Westukraine bis heute verehrte, nationalistische, ukrainische Politiker und Nazi-Kollaborateur Stepan Bandera, darf überlebensgroß auf einem Sockel in der Stadt herumstehen, darüber hinaus trägt eine Straße seinen Namen. Die dazugehörige Pikanterie: Sogar den Nazis wurde Bandera zu unberechenbar und so landete er als „Ehrenhäftling“ im KZ Sachsenhausen. Später ermordete ihn ein KGB-Agent in München.

Aber zurück dorthin, wo die Stadt am aufregendsten ist. In dieser Zwischenwelt findet sich ein wunderbares Imbiss-Wirtshaus. Vor dem Vordach brettern Tramway und Bus, Straßenverkäufer:innen stehen sich erfolglos die Füße in den Bauch und unter dem Dach dominieren die hochprozentigen Erfrischungsgetränke. Viel besser als Kino!

Am Ziel, Trauer und Ausgelassenheit leben nebeneinander


9. Tag: Samstag, 27. September 2025

Strecke: Sambir – Lwiw

Streckenlänge: 76 km (gesamt 856 km)

Die letzten Kilometer der Vortages würden sich heute auf unverschämte 76 Kilometer ausweiten: Eine elendslange Gerade mit massig Verkehr. Da wird nicht lange gefackelt und lieber ein Marschrutka genommen. Das Sammeltaxi führt bis an den Stadtrand, dann ist Endstation. Auf Geh- und vereinzelten Radwegen, nur im Ausnahmefall wird die Straße frequentiert, wird sich dem Stadtzentrum angenähert.

Am Rynok Square, dem alten Marktplatz von Lemberg, in der historischen Altstadt ist das Ziel erreicht: Kilometerstand 856. Jetzt erstmal ein Erfrischungsgetränk. Die Innenstadt brodelt, schicke Menschen flanieren kreuz und quer, die Lokale sind voll, die Teller üppig gefüllt. Der erste Eindruck vermittelt nichts von einer Stadt im Krieg. Der zweite Eindruck holt einen schnell zurück in die Realität: Vor dem Rathaus fährt eine Wagenkolonne vor, es folgt eine Lautsprecherdurchsage. Binnen Sekunden kehrt Stille ein, das Gewusel kommt zum Stillstand, die Menschen erheben sich von ihren Sitzen, viele knien sich nieder. Einsam am vollen Platz ertönt eine traurige Trompete. Wieder ist die Stadt um ein Leben ärmer.

Das George Hotel verwöhnt mit einem exklusiven Zimmer mit Raucherbalkon. Das Ankommen muss  erst einmal verdaut werden …

Mit der Tatsache, dass alle direkten Bahnverbindungen nicht mehr verfügbar sind kommt die nächste Hürde. Letzter Ausweg ein verflixter Bus.

Inzwischen ist der Trubel wieder voll im Gange. Vor dem Denkmal des ukrainischen Nationaldichters Taras Schewtschenko, spielt ein junger Mann auf seiner Gitarre. Der Reaktionen des Publikums nach zu urteilen, ein ukrainisches Hit-Potpourri. Es wird mitgesungen, ausgelassen getanzt und gejubelt. Das Leben wird gefeiert!

Die Nachtstunden sprechen wiederum eine andere Sprache. Irgendwann beginnen die Sirenen zu heulen und einen Lautsprecherstimme formuliert einen sprachbedingt unverständlichen Text …

Ein Triathlon, viel Schein und vom Sein


8. Tag: Freitag, 26. September 2025

Strecke: Uschok – Uschok-Pass (853 m) – Turka – Staryj Sambir – Sambir

Streckenlänge: 88 km (gesamt 780 km)

Der neue Tag beginnt mit Rad schieben, ganze sechs Kilometer rauf zum Uschok-Pass. Oben angekommen eine Straßensperre, das Militär kontrolliert die Pässe und gibt die Bahn frei zur ersten kurzen Abfahrt. Die nächsten 40 Kilometer geht es rauf und runter am laufenden Band. Das Motto: rauf schieben, runter rollen, alles was dazwischen liegt wird getreten … Ein klassischer Triathlon!

So geht das fast den ganzen Tag. Ab dem frühen Nachmittag schaltet sich nach langem wieder einmal die Sonne ein und wärmt die durchgefrorenen Glieder. Staryj Sambir, eine überraschend liebliche Kleinstadt und willkommene Abwechslung. Die letzten 20 Kilometer führen schnurgerade, samt erhöhtem Verkehrsaufkommen nach Sambir.

Gleich vorweg, Sambir ist keine Stadt für Romantiker:innen. Es bröckelt an allen Ecken und Enden, trotzdem wird allen  angesagten Trends eifrig nachgehechelt: Barber-Shops, Coffee-Lab, … Nur, es fehlt die Kundschaft. Der Schein will nicht zum Sein passen. Rund um den Markt verkaufen Frauen Selbstangebautes aus dem Garten. In einer Seitengasse zum zentralen Platz wird mit großen Porträts und Fahnen den gefallenen Söhnen der Stadt gedacht. 

Das einzige was immer glänzt sind die Kuppeln und Dächer der Gotteshäuser.

Über die Grenze, Transkarpatien und ein Land im Krieg


7. Tag: Donnerstag, 25. September 2025

Strecke: Ladomirov (SK) – Malyj Beresnyj (UA) – Welykyj Beresnyj – Kostryna – Uschok

Streckenlänge: 61 km (gesamt 692 km)

Nur noch ein Katzensprung bis zur ukrainischen Grenze. Der Andrang ist überschaubar, einige Fußgänger:innen, wenige Autos, ein Rad plus Fahrer. Die Grenzformalitäten sind schnell abgehandelt, der Bobo-Porsche sorgt für mitleidige Erheiterung. Über der Grenze wird ein Hunderter in die Landeswährung Hrywnja getauscht. 

Die befürchteten Steigungen bleiben vorerst aus. In Welykyj Beresnyj zeigt sich bald, dass sich das Land im Krieg befindet. Übergroße Plakate werben heroisch für den Einsatz fürs Vaterland. Wenige Kilometer weiter werden die heldenhaften Heimkehrer gewürdigt, mit einem stolzen Bild in Stein gemeißelt, daneben eine blau-gelbe Flagge. Es sind viele Gesichter, sehr junge Gesichter.

Eine Straßentafel weist den Weg nach Lwiw, 220 Kilometer. Es gibt nur diese einzige Straße. Daneben fließt als ständiger Begleiter der Fluss Usch durch den gleichnamigen Nationalpark (Uschanskyj nazionalnyj pryrodnyj park) im Oblast Transkarpatien, an der Grenze zur Slowakei und Polen. Kleine Ortschaften, rechts und links der Fahrbahn Einfamilienhauser mit üppig bepflanzten Vorgärten. Das Geflügel bewegt sich vor und hinter den Zäunen. Die Hunde hinter den Zäunen geben Laut, die Straßenhunde davor sind erfreulich friedlich. Zwischendurch wird die Straße gesperrt und die Personalien kontrolliert. Und immer wieder lockert das Faltrad die Stimmung und sorgt für wohlwollendes Kopfschütteln.

Das gemachte Bett steht heute in Uschok, einer langgezogenen Ortschaft, wie auch alle vorangegangenen Ortschaften. Ein ABC-Markt für die notwendigsten Dinge, mit Tischen vor der Hütte zwecks der geselligeren Konsumation. Natürlich eine Kirche, aber auch eine wunderbare, für das rundherum fast überdimensionierte, kleine Hotelanlage mit Restaurant. Die Küche ist großartig, die Dauerbeschallung nervt!

Schlechtwetterprogramm, multiple Fortbewegung und Danke Ladomirov!


6. Tag: Mittwoch, 24. September 2025

Strecke: Levoča – Prešov – Humenné – Stakčín – Ladomirov

Streckenlänge: 156 km (gesamt 631 km)

Die Dauerberieselung lässt sich nicht ausschalten … Um den über Nacht aufgetrockneten Hausstand trocken zu halten, wird das Rad heute nur Zubringerdienste leisten müssen.

Erste Station, Busbahnhof Levoča. Erster Zielhafen, Prešov. Das Wetter macht die Musik, aktuell bläst es einen Trauermarsch. Die Temperaturen schaffen es gerade noch zweistellig zu bleiben. Unter diesen Bedingungen kann auch die drittgrößte Stadt des Landes keinen Blumenstrauß gewinnen.  Nächster Halt, Bahnhof Prešov. Ein Pimperlzug kämpft sich weiter nach Humenné. Umstieg nach Stakčín. Die letzten Bahnkilometer erledigt ein Prachtexemplar von einem Zug, modern und ausreichend Platz für Sack und Pack. Endbahnhof, Stakčín.

Die finalen 13 Kilometer bis zur letzten Schlafstation in der Slowakei kommt noch einmal der Bobo-Porsche zum Einsatz.

In Ladomirov ist endgültig Schluss. Eine Ansammlung von Häusern, keine Einkaufsmöglichkeiten, kein Wirtshaus, kein Irgendwas. Das letzte Bett vor der ukrainischen Grenze soll hier stehen. Die verzeichnete Unterkunft befindet sich im Ruhezustand. Und wieder hilft die mündlich direkte und die mobile Kommunikation. Nach allen aufgebrachten Regeln der Kunst öffnen sich geschlossene Pforten und sogar ein Abendessen samt Erfrischungsgetränken wird herbeigezaubert. Ďakujem za všetko!

Der frühe Vogel, Sauwetter und ein abgerocktes Schmuckstück


5. Tag: Dienstag, 23. September 2025

Strecke: Liptovský Mikuláš – Liptovský Hrádok – Hybe – Východná – Štrba – Poprad – Levoča

Streckenlänge: 89 km (gesamt 475 km)

Der frühe Vogel fängt den Wurm! Haus, Bett und Küche sind schon gefaltet und im Gebäck verstaut. Auch der gestrige Tag ist bereits wieder verdaut. Abfahrt 8:45 Uhr. Der heutige Tag wird voraussichtlich ein langer …

Die ersten 20 Kilometer rollen wie Butter, ab Hybe verschwinden auch die meisten anderen Verkehrsteilnehmer, ab jetzt regiert der Bobo-Porsche! Die Aussicht ist bescheiden, die umliegende Bergwelt versteckt sich hinter dichten Nebelwolken. Die Straßenhoheit wird getrübt durch einsetzenden Regen. Aus Tröpferl werden Tropfen, wenige Ortschaften weiter sind Rad und Fahrer waschelnass. Es ergibt sich eine Kurzstrecke von einer Station mit der Bahn. Am Bahnsteig bitten Schwammerlsammler um eine Zigarette und revanchieren sich mit einem Vodka. Na zdravie!

Poprad im Regen, eine Stadt am Fuße der Hohen Tatra, kann wetterbedingt nicht gewinnen. Eine gute Tat wird als einzige Erinnerung übrigbleiben. Ein kleiner Bub verzweifelt an seinem nicht mehr fahrbereiten Rad. Eine spontane Erste-Hilfe-Leistung löst das Problem.

Der Regen hat sich manifestiert, die Stimmung ist abgesoffen. Ein bummvoller Bus transportiert Mensch und Maschine die letzten Kilometer bis zur Bettenstation.

In Levoča wartet heute ein gemachtes Bett. Haus, Bett und Gepäck müssen auftrocknen. Kaum angekommen hat es ausgeregnet, die gewonnene Zeit wird mit einem Stadtrundgang veredelt. Levoča wurde wegen seines gut erhaltenen Stadtzentrums zum Weltkulturerbe erklärt. Dem außergewöhnliche Hauptplatz mit seinen vielen Kulturdenkmälern kann selbst das mieselsüchtige Wetter nichts anhaben. Aber auch sonst ist Levoča anders, die Stadt mit der großen Mauer rundherum vereint Eleganz und Zerfall in seiner besten Ausformung. In diesem Sinne – Dobrú noc!

Eine Bahnfahrt, ein Höllenritt und rundherum die Tatra


4. Tag: Montag, 22. September 2025

Strecke: Trenčín – Žilina – Martin – Sučany – Liptovský Mikuláš

Streckenlänge: 184 km (gesamt 386 km)

Die letzten Kilometer des Vortages bestärken den Entschluss bis Žilina auf die Gleise umzusteigen. Zusätzlich müssen auf Grund der Schlechtwettervorhersage Kilometer gemacht werden. Vom Zugfenster aus gewinnt die Landschaft wieder ihre Reize. Die Waag begleitet die Fahrt und die Bergwelt rückt näher.

Žilina, eine Industriestadt in der Nordwest-Slowakei ist von etlichen Gebirgsketten umschlossen, alle gehören zu den Westkarpaten. Auch hier fließt die Waag und vom Bahnhof sind es nur wenige Radumdrehungen bis zum Stadtzentrum. Etwas nördlicher geben sich Tschechien und Polen die Hand. Von hier aus wird wieder aufgesattelt. Ab der Stadtausfahrt beginnt ein Höllenritt. Die Bundesstraße 18 und die Europastraße 50 teilen sich eine einzige Fahrspur. Zum Individualverkehr gesellt sich der Schwerverkehr. Der Pannenstreifen, wenn vorhanden, ist kaum einen Meter breit und in schlechtem Zustand. Von links drängen die schweren Brummer, von rechts peitschen die Büsche. Bei Martin teilen sich die beiden Verkehrswege. Die Drängelei bleibt. Nach einem klärenden Erfrischungsgetränk wird noch einmal der Bahn der Vorzug gegeben.

In Liptovský Mikuláš wird ein weiteres Mal umgesattelt. Die Stadt in der mittleren Slowakei liegt 576 Meter über dem Meer und rüstet sich gerade für ein Oktoberfest. Die Waag ist auch wieder im Spiel und diesmal sind es West- und Niedere Tatra die die Stadt einkesseln.

Zur Erholung sind es nur noch wenige Kilometer hinein ins Land. Ein wenig abgeschieden in einer Winterregion, stehen Rad und Zelt auf einer vom Wald umzingelten Wiese mit traumhaften Panoramablick. Ein Wirtshaus ist auch in Reichweite was die Stimmung wieder aufpäppelt.

Ein Jahrmarkt, eine Kulturhauptstadt,  und ein slowakisches Nationalgericht


3. Tag: Sonntag, 21. September 2025

Strecke: Jablonka – Stará Turá – Nové Mesto nad Váhom – Trenčín

Streckenlänge: 54 km (gesamt 202 km)

Die unaufgeregte, liebliche Landschaft breitet sich auch weiterhin aus. Die Bedürfnisse von daheim rücken in weite Ferne, auf Reisen zählen die vordergründig banalen Dinge: Trinkwasser (für den Instantkaffee), Strom (für die Mobilgeräte), Erfrischungsgetränke (für den Geist), ein Wirtshaus  (zur Stärkung), eine Dusche (für die Reinwaschung) und ein gescheites Häusl (für die Morgentoilette).

In Nové Mesto nad Váhom ist Jahrmarkt, es riecht nach Zuckerwatte und Trdelník (Baumkuchen). Der Hauptplatz ist als solcher nicht wahrnehmbar, Trink und Fressstände verstellen den Gesamteindruck.

Ab Nové Mesto verliert sich die Romantik am Asphalt, eingezwickt zwischen Autobahn und slowakischer Bundesbahn. Auch der Sonntagsverkehr ist erheblich angeschwollen, auf den letzten 20 Kilometern überwältigt die Pflicht die Kür.

In Trenčín, der Europäischen Kulturhauptstadt 2026, kommen die Räder zum Stillstand. Ein echtes Schmuckkasterl: Ein langgezogener Hauptplatz, darüber am Berg eine herzeigbare Burg, eine imposante Synagoge, ein Stadtturm, … In der Kulturhauptstadt in spe wird fleißig umgestaltet und wie bei vielen Behübschungen werden typische Kanten ausgemerzt. Trenčín wird, so die Befürchtung, eine austauschbare Stadt „mit Mascherl“ wie so viele andere.

Das Mobilheim steht heute auf einer Insel inmitten der Waag (Váh), dem längsten Fluss der Slowakei, mit Blick auf die Burg. Nach dem Trubel der Innenstadt stehen Halušky (Erdäpfelnockerln, das slowakische Nationalgericht) in einem Vorstadtgasthaus auf dem Speiseplan. Schon bald geht das Licht aus und die Augenklappen fallen.

Die Kleinen Karpaten, seltene Ostrelikte und Probleme mit der Schlafplatzfindung


2.Tag: Samstag, 20. September 2025

Strecke: Kuchyňa – Rohožník – Jablonica – Brezová pod Bradlom – Jablonka

Streckenlänge: 66 km (gesamt 148 km)

Gegensätzlich zu den erfreulichen Preise für Erfrischungsgetränke gestalten sich die Campingpreise für Rad- plus Zeltreisende …

Felder und Weiden säumen die Straße, vereinzelt Pferde und Rindsviecher. Ab Rohožník stechen die ersten Berge ins Auge und wecken Befürchtungen. Zusätzlich geht der Wind in Opposition zur Fahrtrichtung.

In den kleinen Dörfern kreisen noch fahrende Händler durch die Straßen und bewerben mittels Lautsprecher ihr Angebot. Ansonsten schlängelt sich die 501er (später die 499er) entlang und durch die Kleinen Karpaten. Die Steigungen bleiben vorerst bewältigbar. Die Ortschaften entlang der Strecke drängen sich nicht um eine Hervorhebung: Kleinhäuseln, vereinzelt Wohnblöcke sozialistischer Bauart, einen Kirchturm hat jedes Kaff, nur Menschen sind kaum unterwegs. Inzwischen selten, ein Ostblockrelikt für Nostalgiker:innen.

Die Hürde des Tages ist das Aufspüren des Schlafplatzes. Keine Tafel, kein Betreiber, nur eine Farm mit drei aufgeregten Hunden. Die mobile Kommunikation macht es dann doch noch möglich, mit Händen, Füßen und Fotos … Ein Traumplatzerl ohne Lichtverschmutzung, nur die sanitären Anlagen haben Luft nach oben: Plumpsklo und kein fließend Wasser!