Letzter Tag, die Zweite …


9. Tag: Mo. 26.03.

Short-Stories aus Portugal (9)

Lagos – Silves – São Bartolomeu de Messines – São Marcos da Serra – Fóia – Lagos

… letzter Tag hatten wir schon, aber der launige Blechvogel hat uns zwei zusätzliche Tage geschenkt, auf ein Neues! Die Klippen, Buchten und Strände sind bereits alle abgegrast, heute geht es noch einmal zurück in die Einsamkeit des Landesinneren. Durch Silves, die älteste Stadt an der Algarve inklusive mittelalterlicher Brücke und Burg, durch São Bartolomeu de Messines, hinauf ins ausgestorbene «Anden-Dorf» São Marcos da Serra. Der Berg Fóia, in der Serra de Monchique, bietet einen Rundum-Blick über die Algarve. Eine liebevoll gemeinte Frechheit an alle Daheimgeliebenen: Der Himmel präsentiert sich wolkenlos blau und das Thermometer steht auf 25 Grad Wohlfühltemperatur!
Zurück in Lagos, das wunderbar urige «Retiro da Trinidade» (umgangssprachlich «Campingplatz-Wirtshaus»), mit der schönsten Bar der Welt, erfrischt uns mit einem letzten Achterl. Jetzt wartet nur noch unser zweites «letztes Abendmahl», morgen wenn der Blechvogel (diesmal) will, landen wir wieder in Wien – schau ma mal!

ps: Danke & Bussis an unsere Gastgerber_in Margit & Max(imo Líder)

Heimreise abgesagt!


8. Tag: Mo. 26.03.

Short-Stories aus Portugal (8)

Lagos – Burgau – Salema – Burgau – Lagos

Das Glück is a Vogerl und das Vorgerl fliegt uns zu! Der große Blechvogel will heute nicht fliegen und so verlängert sich unser Aufenthalt um ganze zwei Tage. So ein Pech!
Auf ein Neues: Klippen rauf, Klippen runter, von Burgau bis Salema. Von oben wärmt die gelbe Kugel. Am Strand von Salema belegen wir zum ersten Mal einen Schattenplatz! Und was gesagt werden muss: Portugal hat eine der schönsten zu Fuß begehbaren Steilküsten des Kontinents und laut Gesetz gehört die Küste 100 Meter landeinwärts der Öffentlichkeit und darf nicht bebaut werden. Nur manche sind gleicher und das Kapital schert sich einen Dreck um Regeln, so drängen sich vereinzelt Paläste im Paradies. Ganz schlimm wird es im Hinterland, da tummelt sich der Bau-Zirkus um immer neue Schlafstätten für immer mehr Gäste ins Land zu pflanzen.
Und noch was: Portugal ist eingezingelt vom Atlantischen Ozean und darum – sag niemals Meer zum Atlantik!

Ein letztes Mal!


7. Tag: So. 25.03

Short-Stories aus Portugal (7)

Lagos – Praia da Ingrina – Praia do Zavial

Ein letztes Mal am Strand, ein letztes Super Bock, ein letzter Bummel durch Lagos. «Des Lebm is hoat in Favoriten» hat Fritz Nussböck über seinen Heimatbezirk in Wien getextet, aber auch in Lagos ist der Alltag abseits der Touri-Routen kein Zuckerschlecken. An jeder Ecke schrammelt sich ein_e Straßenmusiker_in, um über die Runden zu kommen, für ein paar Münzen die Seele aus dem Leib. Das letzte Abendmahl, Bacalahau, in der Casa Margit & Max. Ein letzter Portwein. Ein letztes Mal …

Drunter und drüber


2. Tag: Di. 20.03.

Short-Stories aus Portugal (2)

Durch Felsspalten, Höhlendurchgänge, über Klippen, auf sandigen Pfaden – von Praia zu Praia. Eine unwirkliche Landschaftsformation jagt die nächste, unterbrochen von Bausünden und Leuchttürmen. Die Temperaturen lassen die Kleidung Schicht um Schicht im Rucksack verschwinden. Nächster Hügel, nächste Klippenfront, nächstes Traumpanorama, nächste Bausünde, genau in dieser Reihenfolge. Die Bausünden sind für die hart arbeitende Arbeiterklasse aus dem Boden gestampft worden, um ihnen ihr schwer verdientes Bares abzuknöpfen. Die wirklich unverschämt schönen Flecken sind mittels Zäunen abgeschirmt und trennen das Kapital vom Rest der Welt. Nach jeder Bucht ändert sich die Landschaft, Kopf und Augen tanzen aufgrund der Naturkulissen. Rund 20 Kilometer später in Burgau findet die Praia-Tour bei lokalen Erfrischungsgetränken ihr Ende. Max und Margit unsere lieben Portugallier_innen kommen mit ihrem Vierrad um unser müdes Fleisch retour nach Lagos zu transportieren.

Launiges Lagos


1. Tag: Mo. 19.03.

Short-Stories aus Portugal (1)

Urlaub bei Freunden – ausnahmsweise in Portugal ganz ohne Brompton.

An einigen Stränden ist der Sand verschwunden, an anderen deckt er alles zu. Genauso launig wie das Sandaufkommen verhält sich der Himmel, einmal schifft es aus offenen Schleusen, Minuten später ist das Nass wieder vertrocknet. Lagos, du verrückte Stadt, steil abfallende Klippen, kilometerlange Sandstrecken. Die Gäste haben die Kleinstadt an der südlichen Algarve fest im Griff. Die Lokale, die Häuser, die Geschäfte befriedigen vordergründig die Bedürfnisse der auf Kurzbesuch Zugereisten. Diejenigen, die einen Meldezettel in der Kleinstadt besitzen müssen sich hinten anstellen und besetzten die Ränder. Nur den Möwen gehört die ganze Stadt.